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Streit um SecurPharm
BVKA contra Herstellerverbände
BERLIN (ks) | Ab Februar 2019 gelten EU-weit neue Regelungen zum Fälschungsschutz. In Deutschland bereitet das vor allem Krankenhäusern und Apotheken, die sie versorgen, Kopfzerbrechen. Wie soll die Verifizierung der in Kliniken üblichen Großgebinde funktionieren? Derzeit gibt es zwei Vorschläge, die auch die EU-Kommission für denkbar hält: Aggregierte Codes, in denen die individuellen Erkennungsmerkmale sämtlicher Packungen einer Palette erfasst sind, und warenbegleitende Datenlieferungen, in denen alle Seriennummern in einem elektronischen Lieferschein hinterlegt sind. Zu letzterer Option haben die Herstellerverbände BAH, BPI, Pro Generika und vfa gegenüber dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) schwere Bedenken angemeldet. Mit diesem Ansatz werde die Verifikation von der physischen Packung getrennt und damit das Risiko eröffnet, dass die auf dem Datensatz gespeicherten Daten von den gelieferten – aber im Einzelfall nicht mehr geprüften – Packungen abweichen. Die Verbände warnen vor Fälschungen, die so den Patienten erreichen könnten. Das BMG hält die Bedenken grundsätzlich für nachvollziehbar, das System bei der Direktbelieferung vom Hersteller an Kliniken aber unter bestimmten Voraussetzungen für vertretbar. Das erzürnt erneut die Hersteller, von einem „Skandal“ ist die Rede.
Nun hat sich auch der Bundesverband der klinik- und heimversorgenden Apotheker (BVKA) eingemischt und spricht von „verbandspolitisch motivierter Panikmache“ der Herstellerverbände. Ihre Behauptung, es gehe um Fragen der Arzneimittelsicherheit, wies BVKA-Chef Klaus Peterseim scharf zurück. Er warnte die Verbände, „hausgemachte Informationsdefizite gegenüber ihren Mitgliedern auf dem Rücken der Krankenhäuser auszutragen und die Integrität des SecurPharm-Systems aus verbandsinternen Gründen in Zweifel zu ziehen“. |
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