- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 27/2018
- Probiotikum steigt zu ...
Prisma
Probiotikum steigt zu Kopf
Neuroimaging zeigt Einfluss auf Hirnstrukturen
Aus Versuchen an Mäusen weiß man, dass die Aufnahme bestimmter Lactobacillus-Stämme über einen längeren Zeitraum zu einer Veränderung des Gamma-Aminobuttersäure(GABA)-Systems in Hirnregionen führt, die unter anderem für die Verarbeitung von Emotionen zuständig sind. Im Tiermodell ging dies mit einer verminderten Ängstlichkeit und weniger Anzeichen für Depression einher. In einer doppelblinden, randomisierten und placebokontrollierten Studie versuchte ein Team aus Psychologen, Biochemikern, Pharmakologen und Medizinern, vergleichbare Daten für den Menschen zu sammeln. Versuchspersonen erhielten über einen Zeitraum von vier Wochen entweder eine probiotische Formulierung mit neun Bakterienstämmen (Omni-Biotic® Stress) oder ein Placebo. Eine dritte Gruppe blieb unbehandelt. Die Teilnehmer füllten Fragebögen aus und bewerteten darin ihre Laune und ihr Wohlbefinden. Außerdem wurde in zwei Experimenten mittels Magnetresonanztomografie (MRT) die Gehirnaktivität während der Entscheidungsfindung und bei Merkvorgängen beobachtet. Dabei wurde festgestellt, dass die regelmäßige Gabe des Probiotikums nicht nur die Zusammensetzung der Darmflora veränderte, sondern auch auf emotionale Entscheidungsfindung und Gedächtnisprozesse Einfluss nahm sowie das allgemeine Wohlbefinden verbesserte. Hier ist weitere Forschung notwendig, etwa um zu klären, ob Probiotika eine unterstützende Wirkung bei der Therapie von Depressionen haben könnten. |
Quelle
Bagga D et al. Probiotics drive gut microbiome triggering emotional brain signatures. Gut Microbes 2018;1–11
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.