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- DAZ 27/2018
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Arzneimittel und Therapie
Herdenimmunität fördern
Geimpfte Kinder schützen auch Erwachsene
Der Impfkalender sieht bereits im Säuglings- und Kleinkindalter eine Impfung gegen häufige Pneumokokken-Varianten vor, weil das Erkrankungsrisiko bei Kindern unter fünf Jahren besonders groß ist. Genau diese treten seitdem auch bei Senioren deutlich seltener auf, eine Gruppe, die durch Pneumokokken-Infektionen und deren Komplikationen ebenfalls gefährdet ist.
Ob wegen des Aufbaus einer Herdenimmunität alle, das heißt auch gesunde Kinder, jedes Jahr gegen Grippe geimpft werden sollten, ist unter Experten umstritten. Für Infektionsmediziner gibt es aber gute Gründe dafür. Sie könnten sogar der „Dreh- und Angelpunkt der Influenza in der Gesellschaft“ sein. Aufgrund einer Erstinfektion sowie weitgehend fehlender Immunität scheiden Kinder lange Zeit eine große Anzahl von Influenza-Viren aus. Zudem leben sie in Gemeinschaftseinrichtungen mit hoher Exposition und Kontaktrate, weisen ein „unhygienisches Verhalten“ auf und sind besonders empfänglich für schwere Influenza-Infektionen der Atemwege. Gerade Kleinkinder infizieren dann Erwachsene. |
Quelle
Prof. Dr. med. Markus Knuf, Klinik für Kinder und Jugendliche der Helios, Dr. Horst Schmidt, Kliniken Wiesbaden, Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT) am 21. Juni 2018 in Köln
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