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Online-Spielsucht ist nun eigene Krankheit
Die letzten 26 Jahre galt die ICD-10 (International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als wichtigstes, weltweit anerkanntes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen und als Grundlage für die vertragsärztliche Abrechnung. Nun hat die WHO die ICD-11 veröffentlicht. Neu darin aufgeführt ist die Online-Spielsucht als eigenständiges Krankheitsbild. Sie wird als Punkt unter den Suchtkrankheiten aufgeführt. Das hat sowohl Befürworter als auch Kritiker auf den Plan gerufen. Zuspruch kam unter anderem von der gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Sabine Dittmar: „Ich begrüße es, dass das dauerhafte exzessive Computerspielen nicht mehr bagatellisiert wird und die WHO die Entscheidung getroffen hat, Gaming Disorder nun offiziell als Krankheit einzustufen. Mit der Aufnahme in den ICD-11 Katalog bekommt die Spielsucht einen offiziellen Status“. Kritiker fürchten dagegen, dass Menschen, die viel online spielen, plötzlich als therapiebedürftig eingestuft werden könnten. Vladimir Poznyak vom WHO-Programm Suchtmittelmissbrauch widerspricht jedoch: Die Abgrenzung zwischen Spielspaß und Sucht sei klar definiert, sagte er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Aufnahme in den Katalog dürfe weitere Forschung auf dem Gebiet stimulieren. Die neue ICD-Version ist auf der Website der WHO (www.who.int) abrufbar.
GKV rechnet mit stabiler Finanzlage
Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) rechnen angesichts der guten Konjunktur vorerst weiter mit stabilen Finanzen und Beiträgen für ihre 56 Millionen Mitglieder. Die Situation sei auch in diesem Jahr nach wie vor positiv, sagte die Chefin des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, am Montag im brandenburgischen Kremmen. Sie gehe nicht davon aus, dass der durchschnittliche Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel steige. Ungewiss seien aber etwa noch Mehrkosten für politisch geplante Verbesserungen bei der Versorgung.Der Überschuss der 110 Kassen hat sich im vergangenen Jahr nach aktuellen Rechnungsdaten auf 3,5 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Die Ausgaben für Leistungen stiegen im Vergleich zu 2016 um 2,4 Prozent, die Beitragseinnahmen um drei Prozent. Die Reserven wuchsen auf 19,1 Milliarden Euro. Dies sei aber nicht „gigantisch“ und entspreche nur einer Monatsausgabe der Kassen, erläuterte Pfeiffer. Hinzu kommen 8,6 Milliarden Euro Reserve im Gesundheitsfonds, der Geldsammel- und -verteilstelle der Kassen. Unter dem Strich wuchs das Polster über ein Jahr von 25 Milliarden auf 27,7 Milliarden Euro. Der bisher allein von den Mitgliedern zu zahlende Zusatzbeitrag, den die Kassen selbst festlegen, betrug im vergangenen Jahr im Schnitt 1,075 Prozent, wie die GKV-Chefin sagte. Dies war etwas höher als die zuvor kalkulierten 1,0 Prozent. Der Zusatzbeitrag für 2019 wird im Herbst von einem Schätzerkreis errechnet, dem unter anderem die Kassen angehören.
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