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Staatssekretärin besucht Apotheke
Hospitation im Rahmen der ersten Herzwoche in Sachsen-Anhalt
„Wir versorgen unsere Patienten in einem relativ großen Einzugsgebiet hauptsächlich mit Arzneimitteln, die zuvor ein Arzt per Rezept verordnet hat. Das betrifft rund 90% unseres Gesamtumsatzes. Der sogenannte Freiverkauf von Arzneimitteln nimmt einen vergleichsweise kleinen Raum mit maximal 10% ein und wird spürbar immer weniger“, erklärte Beate Egelkraut, Inhaberin der Gutenberg-Apotheke, ihrem Magdeburger Besuch auf die Frage, ob sich der Versand von Arzneimitteln konkret bemerkbar macht. „Ich höre hier Geschichten, die eigentlich im Arztgespräch stattfinden müssten. Doch dort trauen sich die Patienten oft nicht, so offen zu sprechen, wie sie es in meiner Apotheke tun. Daher erfüllen wir als aktive Zuhörer und Experten in Arzneimittelfragen eine wichtige Lotsenfunktion. Denn wenn ich Wechselwirkungen oder schwerwiegende Erkrankungen erkenne, rate ich meinen Patienten dringend zum erneuten Arztbesuch“, erklärte sie der Staatssekretärin und ergänzt: „Das kann und wird niemals eine Versandapotheke erfüllen können, was wir hier vor Ort mit und für unsere Patienten im direkten Kontakt tun. Außerdem sind wir rund um die Uhr in der Region durch den Notdienst erreichbar und können innerhalb weniger Stunden die benötigten Arzneimittel bei Bedarf liefern.“
Beate Bröcker zeigte sich vom Angebot der kleinen, aber sehr leistungsstarken Apotheke beeindruckt. So konnte sie die Arzneimittel-Vorbestellung per spezieller App oder über die Homepage überzeugen. Danach wurde sie durch die Rezeptur geführt und erfuhr, welche patientenindividuellen Arzneimittel dort hergestellt werden.
Auch auftretende Probleme hinsichtlich der Rabattverträge ließ sie sich erklären. „Wenn die großen Krankenkassen Rabattverträge mit nur einem oder zwei Anbietern abschließen, dann führt das bei einem Produktionsausfall oder anderen Unwägbarkeiten unmittelbar zu Lieferengpässen bei einzelnen Arzneimitteln. Um die Patienten trotzdem zu versorgen, müssen wir auf ein identisches Arzneimittel eines anderen Anbieters ausweichen. Eine andere Verpackung oder ein anderes Aussehen der Arzneimittel verunsichern die Patienten, sodass ein zusätzlicher Beratungsbedarf besteht. Der Arbeitsaufwand für die Apotheke steigt“, erläuterte die Apothekerin, die im Vorstand der Apothekerkammer ist.
Zusatzangebote wie die Ernährungs- und Homöopathieberatung oder auch die Blutdruckmessung konnte Beate Bröcker konkret erleben. Da ihr Besuch anlässlich der ersten Herzwoche des Landes Sachsen-Anhalt stattfand, wurde auch bei ihr der Blutdruck kontrolliert. |
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