... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 158.448 Euro

dkfz/ral | 158.448 Euro – das ist der „Wert eines statistischen Lebensjahres“, der im Mittel in Europa gilt. Verwendet wird dieser Wert in vielen Ländern zur Abwägung, ob eine medizinische Maßnahme in den Leistungskatalog ihres Gesundheitssystems aufgenommen wird.

Wovon hängt es ab, ob ein neues medizinisches Verfahren in den Leistungskatalog der gesetzlichen Kranken­versicherung aufgenommen wird? In Deutschland wird dazu in der Regel der klinische Zusatznutzen in einem aufwendigen Verfahren evaluiert. International wird bei der Preisfindung für Arzneimittel und medizinische Verfahren als Referenzwert oft der ­sogenannte „Wert eines statistischen Lebensjahres“ (VSLY) herangezogen. Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum haben diesen Wert genauer unter die Lupe genommen und aus ökonomischen Studien die Zahlungsbereitschaft für ein statistisch gewonnenes Lebensjahr im internationalen Vergleich ermittelt. Ihr Ergebnis: Der internationale Median für den VSLY liegt bei 164.409 Euro, bei erheblichen Unterschieden zwischen den einzelnen Weltregionen. So lag der Wert in Asien bei 43.000 Euro, in Europa bei 158.448 Euro, für Deutschland bei 173.868 Euro und in Nordamerika sogar bei 271.179 Euro. Umgerechnet auf das jeweilige Bruttosozialprodukt (BIP) bedeuten die Zahlen, dass Asien und Europa für ein gewonnenes Lebensjahr das 5,1-Fache bzw. 5,2-Fache des BIP/Kopf zu zahlen bereit sind, US-Amerikaner sogar das 6,9-Fache.

Welche Bedeutung hat die Ermittlung des VSLY? „In letzter Konsequenz sagen viele Gesundheitsökonomen: Eine medizinische Leistung, die einem Patienten ein zusätzliches Lebensjahr bringt, darf die Zahlungsbereitschaft für ein VSLY nicht überschreiten“, so Studienautor Michael Schlander. 

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