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Irland stimmt für Abtreibung

Gut zwei Drittel der Iren haben am Wochenende für eine Lockerung des strikten Verbots von Schwangerschaftsabbrüchen gestimmt. Im katholisch geprägten Irland galt bisher eines der strengsten Abtreibungsverbote in der Europäischen Union. Wer dagegen verstieß, konnte mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden. Selbst nach einer Vergewaltigung war in Irland ein Schwangerschaftsabbruch untersagt. Tausende irischer Frauen reisten jährlich nach Großbritannien und andere Länder, um Abtreibungen vornehmen zu lassen. Grundlage für das strikte Verbot war ein Verfassungszusatz von 1983. Demnach waren ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Dieser Artikel fällt nun weg. Einer Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Ipsos/MRBI zufolge stimmten vor allem junge Wähler und Frauen mit überwältigender Mehrheit für die Lockerung des Abtreibungsverbots. Bei den 18 bis 24-Jährigen lag die Zustimmung zu der Verfassungsänderung demnach bei knapp 90 Prozent.

Richtfest für neues Apothekerhaus

Es soll die neue Heimat von ABDA, Bundesapothekerkammer und Deutschem Apothekerverband werden – das neue Apothekerhaus in Berlin Mitte. Etwas mehr als ein Jahr nach Baubeginn wurde am vergangenen Donnerstag Richtfest gefeiert. Ein Video dazu ist im ABDA-Newsroom zu sehen. Darin erklärt der DAV-Vorsitzende Fritz Becker: „Die natürlichen Formen, die architektonisch sorgfältig geplant wurden, sorgen für eine schlichte Eleganz, gleichwohl wird es repräsentativ mit Understatement wirken.“ Becker zufolge passt das zu den Apothekern.

Viel zu wenig Organspender

Über 10.000 Kranke warten laut Vermittlungsstelle Eurotransplant in Deutschland auf ein Spenderorgan – häufig vergebens. Und es sieht nicht so aus, als würde sich die Situation bald verbessern: 2017 hat die Zahl der Organspender in Deutschland einen neuen Tiefpunkt erreicht. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gab es nur 797 Spender. Das war der niedrigste Stand seit 20 Jahren. Europaweit führend ist Spanien mit 46,9 Spendern pro eine Million Einwohner im Jahr. Dort gilt die sogenannte Widerspruchslösung: Menschen müssen es explizit dokumentieren, wenn sie gegen eine Organentnahme nach ihrem Tod sind, sonst werden sie automatisch zum Spender. So ist es auch in Italien, Norwegen, Schweden, Luxemburg, Österreich, Frankreich – und seit Februar auch in den Niederlanden. Seither werden die Stimmen lauter, die auch in Deutschland eine Widerspruchslösung fordern. „Die Niederländer haben reagiert, und zwar lange bevor die Situation so prekär wurde wie bei uns“, sagt der Generalsekretär der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG), Christian Hugo: „Ich wünsche mir ähnlich mutige Politiker im Bundestag wie in Holland.“

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