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Prisma
Wie kommt es zum „Durst nach dem Durst“?
FGF21 reguliert den Wasserhaushalt
Der Fibroblastenwachstumsfaktor 21 (FGF21), der wegen seiner Synthese in der Leber als Hepatokin bezeichnet wird, aber seine Wirkung im Nucleus paraventricularis des Hypothalamus entfaltet, bremst den Appetit auf Mono- und Disaccharide (vgl. DAZ 2016, Nr. 1, S. 8). Adipöse Mäuse, bei denen die FGF21-Spiegel experimentell erhöht wurden, nahmen nicht nur an Körpergewicht ab, sondern verbesserten auch ihre Insulinsensitivität. Aufgrund solcher Befunde werden FGF21-Analoga bereits klinisch getestet.
FGF21 ist auch für die Regulation des Wasserhaushalts erforderlich, wie aktuelle Experimente mit Mäusen gezeigt haben. Sowohl Alkohol als auch eine ketogene Diät wirken entwässernd. Dass dem Körper eine Dehydratation droht, meldet allein FGF21 an das Durstzentrum im Hypothalamus, denn Knock-out-Mäuse, die kein FGF21 synthetisieren können, reagierten nicht auf den Wassermangel. Andererseits veranlasste die Injektion von FGF21 die Mäuse nach zwei Stunden, Wasser zu trinken, auch wenn keine Gefahr für eine Dehydratation bestand. Beim Menschen erreicht der FGF-Spiegel etwa zwei Stunden nach dem Alkoholgenuss seinen Höchststand; entsprechend später stellt sich dann der Nachdurst ein, der allerdings mit Wasser gestillt wird. Aufgrund dessen könnte FGF21 auch zur Therapie der Alkoholkrankheit infrage kommen. |
Quellen
Talukdar S et al. FGF21 Regulates Sweet and Alcohol Preference. Cell Metab 2016;23:344-349
Song P et al. The Hormone FGF21 Stimulates Water Drinking in Response to Ketogenic Diet and Alcohol. Cell Metab; Epub 12.4.2018
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