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Aus den Ländern
Kai Christiansen neuer Präsident
Vorstandswahl bei der Apothekerkammer Schleswig-Holstein
Der bisherige Kammerpräsident Gerd Ehmen hatte nicht mehr für die Kammerversammlung kandidiert. Der 70-Jährige verabschiedete sich nach 30 Jahren in der Berufspolitik und zwei Amtszeiten als Kammerpräsident aus seinem Amt.
Appelle an Politik und Kammer
Ehmen äußerte sich enttäuscht über jahrelange politische Entwicklungen, die primär auf kurzfristige wirtschaftliche Aspekte der Arzneimittelversorgung zielen. Daher appellierte er an die politisch Verantwortlichen, dafür zu sorgen, dass jeder Bürger an jedem Ort in kürzester Zeit adäquate und finanziell zumutbare Hilfe erhält. Außerdem sollten die Leistungserbringer nicht nur vordergründig nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis, sondern nach dem mittel- und langfristigen Benefit für die Gesellschaft als Ganzes betrachtet werden. Dem neuen Vorstand empfahl er, die Nachhaltigkeit von Entscheidungen zu beachten.
Noch unter dem Vorsitz Ehmens diskutierte die Kammerversammlung über die sinkende Wahlbeteiligung bei Kammerwahlen. Es bestand Konsens, die Kollegen vor der nächsten Wahl aktiver anzusprechen. Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein, regte aufgrund der Erfahrungen des Verbandes eine Mitgliederbefragung an. Ulrich Ströh, der als ältestes Mitglied der Kammerversammlung während des Wahlvorganges den Vorsitz übernahm, mahnte, den Kontakt zum Berufsnachwuchs zu halten, damit künftig genügend Personal für die Apotheken zur Verfügung steht. Außerdem warnte er vor der Trivialisierung von Arzneimitteln.
Christiansen als „Apotheker 2030“
Der bisherige und erneut gewählte Vizepräsident Volker Thode schlug Christiansen als neuen Präsidenten vor. Christiansen sei der „Apotheker 2030, ein selbstbewusster Heilberufler, der den Patienten in den Mittelpunkt stellt“. In seinem Statement vor der Wahl nannte Christiansen die Personalprobleme der Apotheken, die Digitalisierung und die mangelnde Anerkennung durch die Politik als wichtigste Herausforderungen (siehe AZ Nr. 19). In der anschließenden Diskussion wurde Christiansen gefragt, ob er sich Alternativen zum Rx-Versandverbot vorstellen könne, und erklärte: „Mir fehlt der Mut der Politik, hinter den öffentlichen Apotheken zu stehen.“ Es gehe nur um „gleich lange Spieße“. Dieses Problem hätten die Versandapotheken selbst verursacht. Allerdings deutete er weitere mögliche Lösungsansätze über die Länderliste oder über die Aufsichtsbehörden an. Zum elektronischen Rezept erklärte Christiansen, er sehe dies als große Chance für die Versorgung auf dem Land. Froese ergänzte, dass die Eckpunkte dafür derzeit festgelegt werden. Entscheidend sei, dass allein der Wille des Patienten zählt und das Rezept kein makelbares Gut wird.
Bekannte und neue Vorstandsmitglieder
Christiansen und Thode inszenierten sich bei der Wahl als Team und wurden beide ohne Gegenkandidaten zum Präsidenten und Vizepräsidenten gewählt. Auch die von ihnen vorgeschlagenen Beisitzer wurden jeweils ohne Gegenkandidaten in den Vorstand gewählt. Beisitzer aus der Gruppe der selbstständigen Apotheker sind Kerstin Harder, Berrit Kühl und Christoph Schostek. Harder gehörte bereits dem vorigen Vorstand an und ist Vorstandsmitglied im Verband der Zytostatika herstellenden Apothekerinnen und Apotheker. Beisitzer aus der Gruppe der nichtselbstständigen Apotheker sind der Krankenhausapotheker Harald Erdmann, die Industrieapothekerin Dr. Eva Maria Schöning und die Offizinapothekerin Stephanie Rust. Erdmann und Schöning gehörten bereits dem vorigen Vorstand der Kammer an.
Ina Barzel, die als nichtselbstständige Apothekerin im Wahlkreis Nord gewählt wurde (s. DAZ 2018, Nr. 16, S. 83), hat ihren Sitz in der Kammerversammlung niedergelegt. An ihre Stelle trat Grit Spading. |
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