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Apotheke und Markt
Das Darmmikrobiom im Fokus
Mikrobiom-Modulation als Therapiekonzept
Eine Therapie mit Antibiotika ist ein häufiger Grund für eine gestörte Darmmikroflora. Etwa jeder zweite Antibiotika-Patient erleidet eine Antibiotika-assoziierte Diarrhoe (AAD) und jeder 100. Krankenhausaufenthalt führt zu einer Clostridium-difficile-Infektion (CDI), da sich dieser Keim bei einem gestörten Darmmikrobiom verstärkt ausbreiten kann. „Die Clostridium difficile-assoziierte-Diarrhö (CDAD) ist ein Symptom der Clostridium-difficile-Infektion (CDI). Die CDAD stellt für multimorbide und/oder immunsupprimierte Patienten eine gefährliche, gesundheitliche Situation dar“, erklärte der Internist Prof. Dr. Joachim Labenz und betonte weiter: „Ist die CDAD bereits ausgebrochen, steigt der Bedarf an außerordentlicher medizinischer Versorgung – wie Medikation und Pflege – sowie strengen Hygienemaßnahmen stark an. Daher ist die Risikoreduktion dieser Infektion entscheidend.“ Ein Ansatz hierfür ist die Gabe von Mikrobiotika. So wurde in einer randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studie mit 255 hospitalisierten Patienten die Risikoreduktion einer AAD und einer CDAD mithilfe von Innovall® CDI untersucht. Unter der Gabe konnte eine signifikante Reduktion der Inzidenz und Symptomdauer einer AAD gezeigt werden. Eine weitere Studie über einen Zeitraum von zehn Jahren mit über 44.000 Patienten belegt eine dauerhaft niedrige C. difficile-Rate durch die Gabe von Innovall® CDI parallel zur Antibiose. Innovall® CDI soll ab Mai 2018 in Deutschland erhältlich sein.
Mikrobiom-Modulation bei Colitis ulcerosa
„Der erfolgreiche Einsatz mikrobiologischer Präparate zeigt sich auch bei der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Colitis ulcerosa (CU), wie randomisierte klinische Studien belegen,“ erklärte der Gastroenterologe Prof. Dr. Robert Ehehalt. Eine Studie hat eine Senkung des CU-Aktivitätsindex um über 50 Prozent bei 63,1 Prozent der Patienten ermittelt, die ein Microbiotikum (Innovall® CU) adjuvant zur Standardtherapie erhielten, wohingegen bei der alleinigen Standardtherapie der Aktivitätsindex nur bei 40,8 Prozent der Patienten gesenkt werden konnte. Auch kann die Kombinationstherapie die Zeit bis zur Remission im Vergleich zur Standardtherapie signifikant auf vier Tage verkürzen.
Behandlung des Reizdarmsyndroms
Eine Option sind Mikrobiotika zudem bei Reizdarmsyndrom (RDS). „Während verschiedene Medikamente einzelne Leitsymptome wie Bauchschmerzen, Blähbauch oder Stuhlunregelmäßigkeiten adressieren, zielen Mikrobiotika auf das Grundproblem Dysbiose ab“, betonte Prof. Dr. Krammer. „Für den Stamm Lactobacillus plantarum 299v ist die Wirksamkeit bei jedem RDS-Leitsymptom durch klinische Studien dokumentiert.“ L. plantarum 299v (in Innovall® RDS) reduziert das Auftreten von Blähungen und Bauchschmerzen, erhöhter Stuhlgangfrequenz und das Gefühl der unvollständigen Entleerung.
Quelle
Lunch-Symposium „Modulation des Darmmikrobioms – von der Pathophysiologie zu neuen Therapiekonzepten“, 14.4.2018; Mannheim, veranstaltet von der Microbiotica GmbH
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