Arzneimittel und Therapie

Nüsse für den Darm

Regelmäßiger Verzehr kann sich positiv auswirken

Zwei aktuelle Publikationen beschäftigen sich mit dem Einfluss regelmäßigen Nussverzehrs auf die Darmgesundheit. Die eine legt einen positiven Effekt beim Kolorektal­karzinom nahe, die andere fand Veränderungen im Mikrobiom.
Foto: Dionisvera – stock.adobe.com

Die erste Untersuchung, eine Subanalyse einer bereits von 1999 bis 2001 durchgeführten Studie zum Nutzen von Irinotecan zusätzlich zu Fluoruracil und Leucovorin bei Darmkrebs, behandelte den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Nüssen und dem Fortschreiten eines bestehenden Kolorektalkarzinoms. Die 826 Studienteilnehmer waren aufgefordert, während der Therapie und sechs Monate danach anhand von Fragebögen Angaben zum Lebensstil und zu ihren Ernährungsgewohnheiten zu machen. Bei denjenigen Patienten, die mindestens zweimal pro Woche Nüsse aßen (etwa 19% der Teilnehmer), war das Risiko für Rezidiv oder Tod nach einer medianen Beobachtungszeit von 6,5 Jahren um etwa die Hälfte reduziert. Ein positiver Zusammenhang fand sich in der Studie allerdings nur für Baumnüsse wie Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln und Cashewkerne; nicht für Erdnüsse, die taxonomisch zu den Hülsenfrüchten gehören.

Die zweite Studie befasste sich mit dem Einfluss einer walnussreichen Ernährung auf das Darmmikrobiom bei gesunden Probanden. In der randomisierten, kontrollierten Studie waren 194 Personen aufgefordert, sich acht Wochen lang entweder ohne Walnüsse zu ernähren oder regelmäßig Walnüsse zu verzehren (43 g/Tag). Anschließend wurde für weitere acht Wochen getauscht. Die Teilnehmer waren angewiesen, die zusätzliche Kalorienaufnahme durch Reduktion des Fett- bzw. Kohlenhydratverzehrs auszugleichen. Nach Ablauf der Studie wurden Stuhlproben von 135 Teilnehmern hinsichtlich des Mikrobioms untersucht. Die Autoren stellten fest, dass der Verzehr von Walnüssen die Zusammensetzung des Mikrobioms deutlich veränderte. So wurden vermehrt Bakterien gefunden, die unverdauliche Kohlenhydrate zu Buttersäure fermentieren. Diese kurzkettige Fettsäure dient als Energiequelle für Epithelzellen und der Aufrechterhaltung der Barrierefunktion des Darmepithels. Durch die Beeinflussung metabolischer und inflammatorischer Prozesse im Darm könnte ein erhöhter Walnussverzehr positive Effekte auf z. B. Fettleibigkeit, Diabetes oder entzündliche Darmerkrankungen haben – dies müsste in weiteren Studien untersucht werden. |

Quelle

Fadelu T et al. Nut Consumption and Survival in Patients With Stage III Colon Cancer: Results From CALGB 89803 (Alliance). J Clin Oncol 2018;36(11):1112-1120

Bamberger C et al. A Walnut-Enriched Diet Affects Gut Microbiome in Healthy Caucasian Subjects: A Randomized, Controlled Trial Nutrients 2018;10(2);pii:E244

Apothekerin Dr. Julia Podlogar

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