... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 118.400 nieder­gelassene Ärzte

dpa/ral | Die Zahl der Ärzte in Deutschland nimmt zu. Dennoch warnt Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Bundesärztekammer, vor einem drohenden Ärztemangel. Warum? Steigend ist nur die Zahl der Klinikärzte, aktuell gibt es in Deutschland 198.500. Die Zahl der niedergelassenen Mediziner ist da­gegen auf 118.400 gesunken.

Vergangene Woche hat die Bundesärztekammer aktuelle Arztzahlen für Deutschland veröffentlicht. Demnach ist die Zahl der in Deutschland praktizierenden Mediziner im vergangenen Jahr um 6500 auf insgesamt 385.000 gestiegen. Während die Klinikärzte ­einen Zuwachs von 2,1 Prozent auf 198.500 verzeichnen konnten, nahm die Zahl der niedergelassenen Ärzte jedoch um 1,1 Prozent ab und sank damit auf 118.400. Montgomery gab in diesem Zusammenhang zu bedenken: „Wer nur Köpfe zählt, macht es sich zu einfach. Uns fehlen Arztstunden“, warnte der Präsident der Bundesärztekammer. Ohne Gegensteuern auch mit stärkerer Ausbildung werde sich dieser Mangel verschärfen. Gebraucht würden mindestens zehn Prozent mehr Studienplätze für Medizin. „Ein großer Teil unserer Ärzte arbeitet am Limit“, so Montgomery. Unter den niedergelassenen Medizinern sind weiterhin nur 2,7 Prozent jünger als 40 Jahre. Zugleich stieg der Anteil der mindestens 60-Jährigen um 1,3 Punkte auf 33,9 Prozent.

Die Bundesärztekammer kritisierte anlässlich der aktuellen Zahlen geplante „dirigistische Eingriffe“ der Großen Koalition zu Sprechstundenzeiten. Diese Pläne trügen nicht dazu bei, eigene Praxen attraktiver zu machen. Schon jetzt arbeiteten niedergelassene Vertragsärzte im Schnitt mehr als 50 Stunden pro Woche. Notwendig sei vielmehr eine stärkere Flexibilisierung. 

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