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Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen?
Bundesregierung äußert sich zu Lieferengpässen von Cannabis
Cannabis-Blüten können seit einem Jahr auf Rezept verordnet werden. Die Liefersituation scheint jedoch angespannt zu sein. Erst vor wenigen Tagen hatte die Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, Magdalene Linz, massive Lieferengpässe beklagt. Eine Kölner Apotheke erklärte, dass einzelne Patienten Ende des vergangenen Jahres mehrere Monate auf ihre Cannabis-Medizin warten mussten. Die Lieferanten führen teilweise Wartelisten, wie ein Apotheker aus Hessen berichtet.
In der vergangenen Sitzungswoche fragte die drogenpolitische Sprecherin der Grünen, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, das Bundesgesundheitsministerium (BMG), was die Bundesregierung gegen den Versorgungsengpass unternehmen würde. Die parlamentarische Staatsekretärin Sabine Weiss (CDU) antwortete schriftlich darauf, dass seit dem Sommer 2017 keine Lieferschwierigkeiten mehr bekannt seien. Auch was die Zukunft der Versorgung betrifft, äußerte sich Weiss optimistisch: „Voraussichtlich im Jahr 2019 wird Medizinalcannabis aus dem Anbau in Deutschland für Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen.“ Kappert-Gonther gibt sich damit nicht zufrieden: „Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen – ist das das Prinzip der Bundesregierung? Patientinnen und Patienten sind die Leidtragenden!“ Die Grünen-Politikerin weiter: „Wir fordern, dass die Versorgung mit medizinischem Cannabis sichergestellt wird, durch größere Importe, auch aus weiteren Ländern wie Israel oder Australien und durch eine rechtssichere Zuschlagserteilung für den Anbau in Deutschland in ausreichenden Mengen.“ Derzeit wird der Bedarf durch Importe aus den Niederlanden und Kanada geregelt. |
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