Prisma

Krank durch Frataxin-Mangel

Fatale mitochondriale Genmutation

cae | Erkrankungen, die auf fehlerhaften Mitochondrien beruhen, sind sehr selten und derzeit nicht heilbar. Die Grundlagenforschung macht allerdings Fortschritte.

Freiburger Biochemiker und Molekularmediziner haben als Ursache für die neurodegenerative Mitochondrien-Erkrankung von kleinen Kindern in vier Familien eine Mutation des Gens PMPCB identifiziert und beschrieben. PMPCB codiert die Untereinheit β der mitochondrialen Prozessierungspeptidase (MPP), einer Metalloendopeptidase, die zahlreiche Peptide einer bestimmten Struktur spaltet und damit die Synthese vieler mitochondrialer Proteine ermöglicht, z. B. von Frataxin. Bei Personen mit PMPCB-Defekt ak­kumulieren in den Mitochondrien die Vorstufen von Frataxin, während entsprechend weniger Frataxin gebildet wird. Frataxin ist jedoch essenziell für die Mitochondrienfunktion, denn es regelt über Enzyme mit Fe-S-Komplexen u. a. den Eisentransport, der wiederum für die Atmungskette von Bedeutung ist. Der Mangel an diesen Enzymen führt bereits bei kleinen Kindern zum exzessiven Verlust von Neuronen im Zentralnervensystem. |

Quelle:

Vögtle F-N. Mutations in PMPCB Encoding the Catalytic Subunit of the Mitochondrial Presequence Protease Cause Neurodegeneration in Early Childhood. Am J Hum Genet; Epub 22.3.2018

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