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Prisma
Gemüse und Bier statt Fleisch und Cola
Nahrung mit entzündlichem Potenzial fördert Darmkrebs
Seit etwa drei Jahren häufen sich Kohortenstudien, die den krebspräventiven Effekt von Nahrungsmitteln mit geringem inflammatorischem Potenzial belegen. Ein anerkannter Maßstab dafür ist das empirische inflammatorische Muster von Lebensmittelgruppen (empirical dietary inflammatory pattern, EDIP), das ein Team von Ernährungswissenschaftlern und Epidemiologen in Boston aufgrund der drei Entzündungsmarker Interleukin 6, C-reaktives Protein und TNF-α-Rezeptor 2 erstellt hat. Geringe EDIP-Werte weisen z. B. grünes Blattgemüse, Karotten und Fruchtsäfte, aber auch Bier und Wein auf, während rotes und verarbeitetes Fleisch, Tomaten und Cola-Getränke am entgegengesetzten Ende der Scala rangieren. Die Autoren werteten die Daten von 46.800 Männern und 74.200 Frauen der US-amerikanischen Längsschnittstudien HPFS (Health Professionals’ Follow-up Study, 1986 – 2012) bzw. NHS (Nurses’ Health Study, 1984 – 2012) mit fast 2,7 Millionen Personenjahren aus und fanden 2699 Fälle von Darmkrebs. Anhand ihrer durch Fragebögen ermittelten Ernährung und deren EDIP-Werte wurden die Patienten in fünf Gruppen gegliedert. Die Krebs-Inzidenz stieg bei den Männern von der untersten bis zur obersten EDIP-Gruppe von 113 auf 151 Fälle pro 100.000 Personenjahre, bei den Frauen entsprechend von 80 auf 92. Männer reagieren demnach stärker auf inflammatorische Lebensmittel als Frauen. Das Risiko hoher EDIP-Werte stieg zusätzlich bei denjenigen Personen, die keinen (!) Alkohol konsumierten oder übergewichtig waren, und zwar bei den Männern stärker als bei den Frauen. |
Quelle
Tabung FK et al. Association of Dietary Inflammatory Potential With Colorectal Cancer Risk in Men and Women. JAMA Oncol 2018;4(3):366-373
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