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Cannabis auf Rezept – da hakt es oft
Frankfurt startet Projekt zur Verbesserung der Versorgung
Seit knapp einem Jahr kann Cannabis auf Rezept verschrieben werden. Doch viele Ärzte sind noch unsicher, ob und bei welcher Indikation sie diese Verschreibung vornehmen dürfen. Und wenn die Verordnung steht, kann es sein, dass Patienten aufgrund von Lieferproblemen wochenlang auf ihr Cannabis warten müssen. Das Gesundheitsdezernat in Frankfurt am Main möchte für „seine“ Cannabis-Patienten die Lage verbessern. Um Hürden zu beseitigen, startet das Frankfurter Drogenreferat nun ein auf zunächst drei Jahre angelegtes Projekt zu Medizinischem Cannabis. Projektpartner sind das Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin und das Centre for Drug Research der Frankfurter Goethe-Universität. Zu den ersten Schritten gehören wissenschaftliche Begleitstudien mit Ärzten und Patienten auf regionaler Ebene. Mithilfe dieser Studien möchte die Projektgruppe herausfinden, wie die Versorgungssituation aktuell aussieht, wo Barrieren sind und wie der Wissensstand bei Medizinern und Laien über Medizinisches Cannabis ist. Neben den Ärzten sollen im weiteren Verlauf des Projektes auch die anderen relevanten Akteure einbezogen werden. Dazu gehören nach Angaben der Projektgruppe auch die Apotheker. |
Die meisten Anträge aus Bayern
Am kommenden Samstag ist Jahrestag für Medizinalhanf in der Bundesrepublik. Bis Ende Februar dieses Jahres sind bei den AOKen rund 9000 und bei der Barmer rund 4000 Anträge darauf eingegangen. Davon kamen die meisten aus Bayern und die wenigsten aus Bremen. Für die AOKen und die Barmer war die Änderung des Betäubungsmittelgesetzes ein wichtiger Schritt für die Versorgung schwerkranker Patienten, denen keine Therapiealternative mehr zur Verfügung steht. Dennoch warnen die Kassen davor, Cannabis zu breit einzusetzen. „Auch wenn medizinischer Cannabis aus der Versorgung schwer kranker Menschen nicht mehr wegzudenken ist, darf man ihn nicht als Allheilmittel betrachten. Der Einsatz Cannabis-haltiger Präparate bleibt immer eine individuelle Entscheidung. Dabei müssen für jeden Patienten Nutzen und Risiken möglicher Alternativen gegeneinander abgewogen werden“, erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer.
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