- DAZ.online
- DAZ / AZ
- AZ 46/2018
- Hausärzte lieben die ...
Gesundheitspolitik
Hausärzte lieben die Stadt
Apobank-Studie zu ärztlichen Existenzgründungen
Dass sich 11 Prozent der Hausärzte 2017 auf dem Land niederließen, entspricht dem Anteil der dort lebenden Bevölkerung. Dagegen haben sich in Klein- und Mittelstädten im Vergleich zu den Einwohnerzahlen anteilig weniger Hausärzte niedergelassen. In Großstädten, wo 31 Prozent der Bevölkerung leben, lag das Verhältnis andersrum: Hier haben 38 Prozent der Praxisgründungen stattgefunden.
Dennoch bedeutet dies keine Entwarnung für den ländlichen Raum. „Auf den ersten Blick sehen die Zahlen für ländliche Regionen zwar gut aus, doch nach wie vor finden längst nicht alle Praxisabgeber dort einen Nachfolger und die Engpässe in der ambulanten Versorgung bleiben bestehen“, betont Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der Apobank. Insgesamt gelte, ganz gleich ob Groß-, Mittel-, Kleinstadt oder Land, dass die Anzahl hausärztlicher Praxisabgeber die der Existenzgründer übersteige.
Der durchschnittliche Kaufpreis liegt bei 94.000 Euro
Nach der Apobank-Studie bleibt die Übernahme als Einzelpraxis mit 52 Prozent die häufigste Form der Niederlassung als Hausarzt. Die dafür gezahlten Kaufpreise stiegen im Vergleich zu 2015 um rund 20 Prozent auf durchschnittlich 94.000 Euro. Dabei zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Kaufpreis und geografischer Lage: Hausärzte im Westen Deutschlands zahlten mit fast 105.000 Euro im Schnitt die höchsten Übernahmepreise. In den östlichen Bundesländern lagen die Durchschnittswerte mit knapp 81.000 Euro am niedrigsten. Und auch zwischen Stadt und Land ist ein Preisgefälle deutlich erkennbar: Je mehr Einwohner am Standort, desto höher der Kaufpreis. Die Preisspanne reichte von durchschnittlich rund 74.000 Euro in den ländlichen Regionen bis 108.000 Euro in der Großstadt.
Die Studie basiert auf einer Stichprobe von rund 800 hausärztlichen Existenzgründungen, die 2016 und 2017 von der Apobank finanziert wurden. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.