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Gesundheitspolitik
Die Gerüchteküche brodelt um Plan B
ABDA-Gesamtvorstand berät über Alternativen zum Rx-Versandverbot
Klarheit herrscht nun nur in einem Punkt: Spahn will kein Rx-Versandverbot, aber dennoch Maßnahmen ergreifen, die die flächendeckende Arzneimittelversorgung sichern. Am vergangenen Mittwoch traf sich der ABDA-Gesamtvorstand in Berlin, um solche möglichen Alternativen zum Rx-Versandverbot auszuloten. Trotz anderslautender Gerüchte soll es nach Berichten von DAZ.online dabei keine Beschlüsse gegeben haben, auch liege noch kein fertiges Paket aus dem Bundesgesundheitsministerium vor. Was die Chefs der Kammern und Verbände besprochen haben, ist im Detail nicht bekannt, da Stillschweigen vereinbart wurde. Ein wichtiges Thema soll jedoch die Honorierung gewesen sein.
Zu Beginn der Sitzung habe ABDA-Präsident Friedemann Schmidt darauf hingewiesen, dass es der ABDA darum gehe, wirkungsgleiche Lösungen zum Rx-Versandverbot zu finden; Ziel sei nach wie vor der Erhalt der Gleichpreisigkeit. Wie DAZ.online weiter berichtet, soll Schmidt angedeutet haben, dass man versuche, die Boni-Tätigkeit der EU-Versender mit anderen Regelungen einzuschränken. Wie das geschehen könnte, ist allerdings unklar. Denn ein Gutachten, das die Apothekerkammer Nordrhein schon bald nach dem EuGH-Urteil vom 19. Oktober 2016 in Auftrag gegeben hatte, zeigt auf, welche Schwierigkeiten es gibt, eine tragfähige Lösung zu finden.
Im Fokus: Neue Vergütungskomponenten
Stattdessen nimmt die Diskussion um neue Vergütungskomponenten für die Apotheker offenbar breiten Raum ein sowohl in den Gesprächen zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und der ABDA als auch im ABDA-Gesamtvorstand. Bei der Sitzung am vergangenen Mittwoch soll laut DAZ.online lange über einen möglichen Strukturfonds diskutiert worden sein, aus dem insbesondere kleinere Apotheken auf dem Land versorgt werden könnten. Die Ausweitung des Nacht- und Notdienstfonds soll ebenfalls Thema gewesen sein.
Boni-Frage bleibt ungelöst
Alle diese Maßnahmen würden allerdings nichts daran ändern, dass die ausländischen Versender weiterhin Boni gewähren. Im Anschluss an die Sitzung des Gesamtvorstandes warnten laut DAZ.online auch einige Teilnehmer davor, monetäre Angebote aus der Politik entgegenzunehmen, ohne dass der Umgang mit den Rx-Boni der EU-Versender und den Wünschen der deutschen Versender, ebenfalls Boni zu gewähren, geklärt sei.
Anfang Dezember will die ABDA ihren Mitgliedern ein mit dem Bundesgesundheitsministerium abgestimmtes fertiges Konzept vorlegen. Die Zeit bis dahin wird noch spannend werden. |
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