Wirtschaft

Mehr Sonnenschutz per Versand

Après- und Kinderprodukte legen am meisten zu

cha | Sonnenschutzmittel aus der Apotheke erfreuen sich ­zunehmender Beliebtheit. Der Wermutstropfen: Von dem Plus bei Absatz und Umsatz profitieren überproportional die Versender. Das zeigt eine aktuelle Studie des Gesundheitsdienstleisters IQVIA.

Sonnencreme ist nicht nur ein wichtiges Mittel, um Hautkrebs vorzubeugen, sondern erlangt auch immer mehr Bedeutung als Anti-Aging-Kosmetik. Damit passt sie ideal ins Nebensortiment der Apotheken.

Dort findet sich mittlerweile auch ein breites Produktangebot, das von klassischen Sonnenschutz­mitteln für die Haut bis hin zu Präparaten vor oder nach dem Sonnenbad reicht. Gerade für besonders helle, lichtempfindliche oder allergische Haut gibt es zudem Spezialpflegeprodukte.

Das Bewusstsein, wie wichtig ein Sonnenschutz ist, dürfte angesichts der zunehmenden Berichterstattung in der Publikumspresse in den letzten Jahren deutlich gewachsen sein. Auch der Apothekenmarkt profitiert davon: Im gleitenden Einjahreszeitraum von April 2017 bis März 2018 verbucht der gesamte „Sonnenmarkt“ ein Umsatz- und Absatzwachstum im ­mittleren einstelligen Bereich (+ 7%/+ 5%). Insgesamt wurden 6 Millionen Packungen an Sonnenpflegemitteln im Wert von 95 Millionen Euro (zu effektiven Verkaufspreisen) in Apotheken und über den Versandhandel nachgefragt. Im Vorjahresvergleichszeitraum (April 2016 bis März 2017) lagen die Wachstumsraten mit 3 bzw. 0,4 Prozent etwas niedriger.

Allerdings profitieren die Versender überproportional von dieser steigenden Nachfrage. Während im kumulierten Zeitraum April 2015 bis März 2016 noch 14 Prozent der Packungen über den telefonischen/elektronischen Bestellweg zum Verbraucher kamen, sind es im Zeitraum April 2017 bis März 2018 bereits 19 Prozent. Beim Umsatz stieg der Anteil der Versender in den genannten Zeiträumen von 12 auf 16 Prozent.

Bei fast drei Vierteln (72%) aller abgegebenen Packungen handelt es sich um Produkte für Erwachsene, mit diesen werden 76 Prozent des Umsatzes erzielt. An zweiter Stelle folgen Produkte für Kinder mit 8 Prozent nach Menge und 9 Prozent nach Wert, dicht gefolgt von Après-Produkten mit 8 bzw. 6 Prozent.

Foto: galitskaya – stock.adobe
Gut „behütet“ und gecremt ist für Kinder wichtig. Das haben auch Eltern erkannt: Der Umsatz mit Kinder-Sonnenschutzmitteln ist um 13% gestiegen.

Den größten Zuwachs nach Menge verbuchen im aktuellen Einjahreszeitraum die Après-Produkte mit einem Plus von 22 Prozent (Umsatz: + 10%). Nach Wert legen die Sonnenschutzmittel für Kinder mit plus 13 Prozent am stärksten zu (Absatz + 10%).

Die drei führenden Produktkategorien Sonnenschutz für Erwachsene, Sonnenschutz für Kinder und Pflege nach dem Sonnenbad weisen jeweils ein Umsatz- und Absatzwachstum im höheren einstelligen bis niedrig zweistelligen Bereich auf.

Obwohl es laut IQVIA mehr als 400 verschiedene Sonnenprodukte aus der Apotheke gibt, entfällt im ersten Quartal 2018 auf die fünf am stärksten nachgefragten Präparate (Menge nach Packungen) zusammen bereits ein Marktanteil von 37% (Anthelios XL, Ladival für allergische Haut, Eucerin Sun, Avène Sunsitive und Actinica). |

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