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Arzneimittel und Therapie
Unbekannte Malaria-Erreger importiert
Resistenzen bei Afrika-Rückkehrern beunruhigen
Zwischen Oktober 2015 und Februar 2016 gab es in Großbritannien vier Patienten, die einen Malaria-Erreger mit zuvor unbekannten Resistenzen aus Afrika importiert haben. Die Patienten kamen von Reisen aus Angola, Uganda und Liberia zurück und erkrankten kurz darauf an einer akuten Infektion mit Plasmodium falciparum. Alle vier wurden zunächst standardgemäß mit Artemether-Lumefantrin behandelt und zeigten einen Rückgang der Parasitenlast. Innerhalb von 17 bis 43 Tagen nach der ursprünglichen Episode wurden sie allerdings rückfällig. Zwei der Patienten wurden erfolgreich mit Atovaquon/Proguanil behandelt, ein weiterer mit Chinin und Doxycyclin und der vierte mit Artesunat und Doxycyclin.
Eine genetische Untersuchung der Erreger ergab, dass im Gegensatz zu bekannten asiatischen Plasmodium-Stämmen die Resistenz nicht durch einen Polymorphismus im pfk13-Locus bedingt war. Vielmehr schienen Mutationen an mehreren Stellen im Genom gemeinsam zu einer geringeren Sensibilität gegenüber Artemether-Lumefantrin beizutragen.
Obwohl die Patienten mit alternativen Wirkstoffen geheilt werden konnten, ist die Gefahr durch das Auftreten neuer Resistenzen gegen Artemether-Lumefantrin, welches die erste Wahl bei schwerer Malaria ist, nicht zu unterschätzen. Daher ist es nötig, neue Wirkstoffe gegen diese Erkrankung zu entwickeln. Ein neuer Kandidat wurde kürzlich in Nature Communications vorgestellt: Das Benzamidin-Derivat SC83288 zeigte vielversprechende präklinische Ergebnisse in Wirksamkeit, Pharmakokinetik und Toxikologie. |
Quelle
Sutherland CJ et al. Antimicrob Agents Chemother 2017; doi: 10.1128/AAC.02382-16
Neuer Wirkstoff gegen schwere Malaria in der Präklinik erfolgreich. Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung, Februar 2017
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