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Therapien im Gespräch
Corticosteroide mal früher, mal später
Bei Asthma rückt die eosinophile Form in den Fokus, bei COPD gibt es einen Strategiewechsel
Die leitliniengerechte Therapie des Asthma bronchiale verläuft nach einem fünfstufigen Schema. Die fünfte Stufe sieht den Einsatz von Biologicals vor, die sich gegen IgE (IGE-Antikörper Omalizumab [Xolair®]) und Interleukin 5 richten. Nach den Il-5-Antikörpern Mepolizumab (Nucala®) und Reslizumab (Cinqaero®) wird u. a. der gegen den Interleukin-5-Rezeptor gerichtete Antikörper Benralizumab (Fasenra®) die Therapiemöglichkeiten bei eosinophilem Asthma erweitern. (DAZ 22, S. 30)
Mit dem Einsatz der Biologicals ist die Hoffnung verbunden, neben einer verbesserten Symptomkontrolle auch den Bedarf an Corticoiden zu reduzieren. Die Nationale Versorgungsleitlinie Asthma befindet sich in der Überarbeitung und soll im Jahr 2018 veröffentlicht werden.
Ein Diskussionspunkt betrifft den Einsatz von Glucocorticoiden, die bislang erst bei persistierendem Asthma indiziert waren. Vieles spricht dafür, dass auch ein frühzeitiger, niedrigdosierter Einsatz die Symptomatik verbessern kann, sodass sie auch schon in Stufe 1 des Therapieschemas eine Option sein können. (DAZ 2, S. 36)
Die Vierfelder-Tafel bei COPD
Ein Strategiewechsel wurde in der Therapie der COPD mit der aktualisierten Vierfelder-Tafel (Abb.) der GOLD-Initiative (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) vollzogen. Ihm ging eine Neudefinition der COPD voraus, nach der Entzündungen nicht länger Bestandteil der Definition sind. COPD-Charakteristika sind eine persistierende Atemflussbehinderung und eine persistierende Symptomatik. Folgerichtig wurden auch die Therapieempfehlungen für inhalative Corticosteroide eingeschränkt. ICS sind demnach nur bei Exazerbationen ergänzend zur dualen Bronchodilatation indiziert (s. Abb.). Die Therapie erfolgt symptom- und risikoorientiert zunächst mit langwirksamen Anticholinergika (LAMA) oder langwirksamen Betamimetika (LABA) alleine oder in Kombination. Ziel ist es, Exazerbationen zu vermeiden.
Problem Schleimlöser
Zu beachten ist, dass gerade im Frühstadium Symptome wie Husten und Atemnot als Erkältung verbucht werden. Wiederholtes Nachfragen nach einem Schleimlöser sollte zum Anlass genommen werden, an eine COPD zu denken und dem Patienten den Rat zu geben, einen Arzt zur Abklärung zu konsultieren. Denn Schleimlöser können bei COPD-Patienten dann mehr schaden als nutzen, wenn der Schleim nicht zähflüssig ist. In dem DAZ-Beratungsbeitrag „Husten, Schleim und Atemnot – nichtmedikamentöse Hilfe für Patienten mit COPD“ erklärt der Lungenfacharzt Dr. Michael Barczok, warum: „Das Abhusten setzt voraus, dass die Flimmerhärchen den Schleim packen und ihn in die großen Bronchien transportieren können. Bei zu dünnflüssigem Schleim ist das kaum möglich“.
Zärtliches Husten
Oft husten COPD-Patienten einfach drauf los, was fatal sein kann. Denn starkes Abhusten lässt die Schleimhäute in den Atemwegen aufeinanderprallen und begünstigt die Entstehung von Entzündungen. Diese lassen wiederum die Schleimhäute anschwellen, wodurch ein neuer Hustenreiz ausgelöst wird. Empfohlen wird „zärliches Husten“, bei dem zunächst leicht angehustet und dann unter Zuhilfenahme der Lippenbremse weitergehustet wird: Dazu atmet man erst langsam und tief durch die Nase ein. Beim Ausatmen werden dann die Lippen nur einen Spalt weit geöffnet, sodass ein leichter Widerstand entsteht. Dann sollte solange wie möglich gegen leicht geschlossene Lippen ausgeatmet werden. Dabei darf die Luft nicht mit viel Druck herausgepresst werden, sondern sie soll langsam und gleichmäßig entweichen. Das Ausatmen sollte dabei länger dauern als das Einatmen.
Keine ätherischen Öle
COPD-Patienten versuchen oft, sich mit Inhalationen Erleichterung zu verschaffen. Dabei gilt: Keinesfalls nur mit heißem Wasserdampf und auch nicht mit Zusatz ätherischer Öle inhalieren, sondern auf eine isotonische oder 2- bis 3%ige Salzlösung zurückzugreifen. So wird vermieden, dass aufgrund des Konzentrationsgefälles die Schleimhäute anschwellen und sich das klinische Bild weiter verschlimmert.
Sind COPD-Patienten schlecht eingestellt, kann dies auch an einer falschen Inhalationstechnik liegen. Eine einmalige Schulung reicht oft nicht aus. Die Technik sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden. (DAZ 42, S. 38) |
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