- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 48/2017
- „DocMorris muss ...
DAZ aktuell
„DocMorris muss Teilnahme am Markt ermöglicht werden“
Für FDP ist Rx-Versandverbot weiterhin keine Option
Christine Aschenberg-Dugnus war von 2009 bis 2013 im Gesundheitsausschuss und sitzt seit der Bundestagswahl 2013 wieder im Bundestag. Für die FDP nahm sie an den vor zwei Wochen gescheiterten Sondierungsgesprächen im Team Gesundheit teil. Im Interview mit DAZ.online verriet Aschenberg-Dugnus, dass die Parteien bei einigen Bereichen zu einem Kompromiss bereit waren, jedoch nicht beim Thema Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Während die Union auf einem Rx-Versandverbot beharrt habe, wollten Grüne und FDP die Versorgung mit Vor-Ort-Apotheken und in- und ausländischen Versendern erhalten. Ein Versandverbot käme für die FDP nicht infrage, so Aschenberg-Dugnus, da ihrer Meinung nach der Versandhandel keine Bestandsgefahr für die Apotheken vor Ort sei. Stattdessen sollen Förderungsmaßnahmen die Präsensapotheken unterstützen. „Ich könnte mir einen Strukturfonds sehr gut vorstellen.“ Die FDP bleibe gesprächsbereit, nur über das Rx-Versandverbot brauche man gar nicht erst zu sprechen.
„Wir müssen uns heute der Wirklichkeit stellen“
Auch Detlef Parr, Chef der liberalen Senioren, findet, dass eine liberale Partei ein Rx-Versandverbot nicht verabschieden darf. „Marktteilnehmern wie DocMorris muss es weiterhin ermöglicht werden, am Apothekenmarkt beteiligt zu werden.“ Dies solle aber zu fairen Bedingungen geschehen. Als 2003 die Versandhandels-Freigabe diskutiert wurde, hielt Parr als Gesundheitspolitiker noch dagegen, dass Arzneimittel keine gewöhnliche Ware seien. Heute müssten sich die Apotheken aber der Wirklichkeit stellen. Wichtig seien fairer Wettbewerb und faire Honorierungen für individuelle Beratung und Serviceleistungen. „Verbote helfen nicht weiter, betonte Parr. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.