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Aus der Hochschule
Tübingen: Tag der Pharmazie
Merckle-Promotionspreise, Zeugnisse und Tipps für die Forschung
Der Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Prof. Wolfgang Rosenstiel eröffnete die Veranstaltung und sprach ein Grußwort, gefolgt von Dr. Günther Hanke, dem Präsidenten der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg.
Internationale Erfolge
Anschließend stellte Prof. Lutz Heide, geschäftsführender Direktor des Pharmazeutischen Instituts, einige herausragende Erfolge der jüngsten Zeit vor:
- Prof. Stefan Laufer, Leiter der Pharmazeutischen und Medizinischen Chemie, und Prof. Frank Böckler, Leiter der Abteilung Molekulares Design & Pharmazeutische Biophysik, zählen wegen ihrer Publikationen in Zeitschriften der American Chemical Society (ACS) zu den ACS Journal Stars dieses Jahres.
- Prof. Matthias Schwab, Klinische Pharmakologie, gehörte 2016/17 zu den Thomson Reuters highly cited researchers.
- Prof. Michael Lämmerhofer, Pharmazeutische Analytik und Bioanalytik, erhielt den hochdotierten Agilent Research Award 2017.
- Außerdem fördert der DAAD seit diesem Jahr den Austausch mit dem pharmazeutischen Institut der University of Malawi.
Aktuelles aus dem Pharmazeutischen Institut
Prof. Frank Böckler (Vorsitzender des Prüfungsausschusses) und Prof. Martin Wahl überreichten 115 Studierenden ihre Zeugnisse des 1. Staatsexamens, das in Tübingen in einem alternativen Prüfungsverfahren abgelegt wird. Der Notendurchschnitt betrug 2,5; am besten schnitten Linda Corbell, Lucas Schleicher und Martin Schwer ab.
Im 2. Staatsexamen erreichten Julie Marie Börner, Simon Jaag, Nikolai Tichonow und Ruben Walter die Bestnote 1,0. Des Weiteren wurden 34 Studierende zum Master of Pharmaceutical Sciences and Technologies graduiert.
Ein Highlight war die Verleihung des Merckle Promotionspreises, mit dem die besten Dissertationen des vergangenen Jahres ausgezeichnet werden. Der Stifter des Preises, Dr. Philipp Merckle, gab einige Anekdoten aus seiner Studienzeit in Tübingen wieder und überreichte anschließend die Preise an Dr. Anja Hoffmann und Dr. Sandra Frankenreiter. Danach stellten die Preisträgerinnen in Kurzvorträgen ihre Forschungen vor.
Dr. Anja Hoffmann, die ihre Dissertation am Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie (Prof. Rolf Daniels) in einer Industriekooperation angefertigt hatte, berichtete über ihre „Entwicklung von orodispersiblen, mukoadhäsiven Darreichungsformen für die Anwendung von probiotischen Bakterien in der Mundhöhle”. Sie erläuterte anschaulich spezielle Formulierungsprinzipien der mit probiotischen Bakterien beladenen, im Mund schnell zerfallenden Schmelztabletten, die bei Gingivitis eingesetzt werden können. Die innovative Darreichungsform wird derzeit klinisch getestet.
Dr. Sandra Frankenreiter, die ihre Dissertation am Institut für Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie unter JProf. Robert Lukowski angefertigt hatte, referierte über die „Rolle des BK-Kanals für die cGMP-abhängige Kardioprotektion bei Myokardinfarkt”. Sie verdeutlichte eindrucksvoll, dass der Ca2+- und spannungsabhängige große K+-Kanal (BK‑Kanal) der Mitochondrien in Kardiomyozyten eine bedeutende Rolle für den Herzschutz spielt. Der BK-Kanal könnte somit ein neues Arzneistofftarget darstellen, um Ischämie- und Reperfusionsschäden bei einem Myokardinfarkt zu verringern.
Wissenschaftliche Projekte
Den Festvortrag hielt Prof. Ingo Autenrieth, Leiter des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Tübingen, über „Neue Wege zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz“. Er erläuterte einerseits ausführlich die Grundlagen von Antibiotikaresistenzen und stellte andererseits bislang wenig beachtete Targets für Antibiotika vor.
Am Nachmittag wurde unter dem Motto „ACS on Campus” ein vielseitiges wissenschaftliches Programm angeboten. Prof. Jürgen Bajorath, Bonn, hielt einen Vortrag zum Thema „Learning from Big Data in Medicinal Chemistry”, gefolgt von JProf. Leonard Kaysser, Tübingen, über „Genome-guided discovery of protease inhibitors from bacterial sources”. In der Kaffeepause bestand ausreichend Zeit für das Networking mit den Referenten. Danach wurden verschiedene Journals der ACS vorgestellt und Tipps für die erfolgreiche Veröffentlichung eigener Forschungen gegeben.
Der ereignisreiche Tag endete mit einem Dinner. |
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