Prisma

Katzen können Asthmarisiko senken

Allergene interagieren mit Triggerfaktor

cae | Kinder mit einer genetischen Disposition für Asthma erkranken seltener, wenn sie mit einer Katze im Haushalt aufwachsen. Von einem Hund profitieren sie hingegen nicht.

Ausgewertet wurden Daten von 377 Kindern der Kohorte 2000 der Copenhagen Prospective Studies on Asthma in Childhood (COPSAC). An diesen dänischen Längsschnittstudien nehmen Kinder teil, deren Mütter an chronischem Asthma erkrankt sind. Sie werden nach der Geburt bis zum Alter von sieben Jahren alle sechs Monate medizinisch untersucht und dann bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr weiter beobachtet. Dabei werden die genetischen Risikofaktoren für Asthma und die für Asthma relevanten Umweltfaktoren ebenso dokumentiert wie der Gesundheitsstatus bzw. die Erkrankungen der Kinder. Als höchster genetischer Risikofaktor für Asthma bei Kindern gilt der TT-Genotyp des Nucleotids rs7216389 auf dem Chromosom-Abschnitt 17q21. Denn er erhöht in der glatten Muskulatur der Atemwege die Synthese des Proteins Orosomucoid-like 3 (ORMDL3), das wiederum die Proliferation und die Kontraktilität der Muskelzellen fördert, sodass bei den betroffenen Personen die Anfälligkeit für Spasmen der Bronchien zunimmt.

Foto: aynur_sh - stock.adobe.com
Zwei, die sich beieinander wohlfühlen.

Eine aktuelle Publikation untersuchte, ob und wie sich die Haustiere Hund oder Katze, wenn sie bereits zum Zeitpunkt der Geburt im Haushalt lebten, auf die Inzidenz von Lungenerkrankungen und das Asthmarisiko bei Kindern mit oder ohne den oben genannten TT-Genotyp auswirkten. Von 377 Kindern wiesen 109 diesen TT-Genotyp auf, und 281 wuchsen ab der Geburt ohne Hund oder Katze auf; 85 Kinder erkrankten an Asthma. Das Asthmarisiko der Kinder mit dem TT-Genotyp war doppelt so groß wie bei den anderen Kindern, vorausgesetzt sie lebten nicht mit Haustieren zusammen. Katzen im Haushalt senkten das Asthmarisiko der Kinder mit dem TT-Genotyp erheblich, ebenso das Auftreten von Bronchitis und Lungenentzündung; das Ausmaß korrelierte mit der Menge der Katzenallergene, die in den Bettchen der einjährigen Kinder gefunden wurden. Bei den Kindern mit anderem Genotyp hatten die Katzenallergene keinen Einfluss auf das Asthmarisiko; Hunde im Haushalt wirkten sich auf keine der Gruppen positiv aus.

Demnach dürfte eine Interaktion zwischen Katzenallergenen und ORMDL3 bestehen, die noch erforscht werden muss. |

Quellen

Stokholm J et al. Cat exposure in early life decreases asthma risk from the 17q21 high-risk variant. J Allergy Clin Immunol; Epub 25.10.2017

Chen J et al. Orosomucoid-like 3 (ORMDL3) upregulates airway smooth muscle proliferation, contraction, and Ca2+ oscillations in asthma; Epub 7.9.2017

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.