Kongresse

Erfolgsrezept Differenzierung

3. Women‘s Conference in Köln

KÖLN (jb) | Bereits zum dritten Mal trafen sich Apothekenleiterinnen und Mitarbeiterinnen der Pharma-Industrie zur Women’s Conference in Köln. Das zentrale Thema in diesem Jahr war Differenzierung. Konkret lautete das Motto: „Differenzierung ist die Zukunft – Die Zukunft ist jetzt“. Neben Best-Practice-­Modellen und dem Blick in eine ganz andere Branche ging es zudem um erfolgreiches Networking.

Wie kann man Kunden für ein „Allerweltsprodukt“, das viele anbieten, in das eigene Geschäft locken und sie zudem noch dazu bringen, mehr dafür zu bezahlen als anderswo? Da sich diese Frage nicht nur Apotheker stellen, lohnt es sich diesbezüglich den Blick über den Tellerrand zu wagen – in andere Branchen, zum Beispiel in die Landwirtschaft. Und so berichtete Helga Trimborn, Inhaberin des Bauernguts Schiefelbusch in Lohmar, wie sie mit einem umfassenden Konzept erfolgreich moderne Landwirtschaft abseits von Monokulturen und Massentierhaltung vermarktet. Was mit einem Hofladen zum Verkauf der eigenen Produkte begann, umfasst heute zusätzlich ein Gutscafé, Ferienwohnungen, einen online-Shop und einen Schulbauernhof und ist Schauplatz von Fernseh- und Radiodokus – etwas Besonderes in der Region.

Und auch Apotheker können erfolgreich damit sein, wenn sie ihrer Apotheke Alleinstellungmerkmale verpassen. Zum Beispiel Alexander Jaksche, der die Apotheke an der Mathildenhöhe in Darmstadt betreibt. Er erzählte, wie er zum Experten für Tierarzneimittel und andere Tierprodukte wurde – ein Markt, in dem er für die Apotheker noch viel Potenzial sieht. Ein weiteres Best-Practice-Modell präsentierte Jasmine Tzouvaras, Inhaberin von zwei Medicon-Apotheken in Ansbach. Sie führt Umweltanalysen durch. Zum einen Haarmineralanalysen, bei denen auch Schwermetall-Ablagerungen in den Haaren identifiziert werden. Diese könnten die Ursache zahlreicher Erkrankungen sein, wie sie erklärte. Zum anderen bietet Tzouvaras Trinkwasseranalysen an. Denn dort können, je nach dem Zustand der Leitungen, Schwermetalle enthalten sein, die dann wiederum für gesundheitliche Probleme sorgen können. Zusätzlich zu den Analysen gibt es dann bei Bedarf das entsprechende Ausleitungs- oder Entgiftungsprogramm, das die Kunden ebenso wie die Analyse bereitwillig aus eigener Tasche bezahlen.

In den weiteren Vorträgen ging es dann um individuelles Health-Care-Marketing: Wie wird man zur lokalen Nummer 1 und welche Unterstützung bietet die Industrie beim Marketing in der Apotheke? Auf die Unterstützung aus der Industrie wies auch Gabriele Baur von Quintiles IMS Health hin, die über aktuelle Trends im Pharma-Markt berichtete. Sie riet Apothekern, diese zu nutzen.

Foto: dpa
Den Weg ändern, wenn es mal nicht nach Plan läuft, aber nicht das Ziel, riet Katja Konschak, Apothekerin und Ironman-Vize-Europameisterin 2016 in Frankfurt/Main.

Der nächste Block drehte sich dann um das Thema Netzwerke. So sei für eine Differenzierung ein lokales Netzwerk unerlässlich, wie Dr. Uwe Natter, Vorstand der Gesundheitsregion Rheinland, berichtete. Er erklärte, wie dies seiner Ansicht nach gelingen könnte. Bei Apothekerin Dr. Anna Laven ging es dann um Kommunikation in interprofessionellen Netzwerken. So empfiehlt sie beispielsweise jedem Apotheker, einmal in einer Arztpraxis zu hospitieren und jedem Arzt, dasselbe in einer Apotheke zu tun. Das fördere das Verständnis für die Arbeit des anderen und erleichtere die Kommunikation, erklärte sie.

Den Abschluss den Tages bildete dann der Vortag von Katja Konschak, die Apothekerin, Mutter und zudem Ironman-Vize-Europameisterin ist. Ihr Thema: Wie die erfolgreiche Umsetzung von Plänen gelingt. So solle man, wenn es mal nicht nach Plan läuft, vielleicht den Weg ändern, aber nicht das Ziel, so ihr Tipp.

Ziel der Veranstalter war es, mit der Women’s Conference, eine Plattform für Apothekerinnen und weibliche Führungskräfte aus der Pharma-­Industrie zu schaffen. Dies haben sie nun zum dritten Mal umgesetzt. |

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