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Aus den Ländern
Neues aus Brandenburg
AVB Mitgliederversammlung und Apothekerforum Brandenburg in Nauen
Einschneidend war für die Apotheker insbesondere das EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung. „Dieses Urteil legalisiert die Rosinenpickerei durch ausländische Versandapotheken und destabilisiert die inländischen Apotheken durch Überlassung der Gemeinwohlaufgaben“, betonte Lorenz. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hörte die Argumente der Apotheker und machte sich bekanntlich für das Rx-Versandverbot stark. Als enttäuschend empfand Lorenz jedoch das Ergebnis der von der ABDA initiierten Unterschriftenaktion zugunsten der Apotheken vor Ort. Im Ländervergleich der gesammelten Unterschriften lag Brandenburg zwar auf Platz 2. Doch bundesweit seien letztlich nur wenige Unterschriften eingeworben worden. „Ein deutliches Zeichen hätte ich mir anders vorgestellt“. Die Enttäuschung wuchs, als klar wurde, dass die SPD-Fraktion den Gesetzentwurf Gröhes zum Rx-Versandverbot blockierte. Zumal die SPD als Regierungspartei in Brandenburg ganz andere Signale aussendete: Brandenburg hatte im Bundesrat für das Verbot votiert. Dieser Widerspruch zwischen Bund und Ländern habe sie mit Befremden erfüllt, erklärte Lorenz.
Die „freie Fahrt für den freien Beruf“ sei aber nicht nur mit Blick auf das EuGH-Urteil behindert, so Lorenz weiter. Auch die offene Honorierungsfrage und die strittige Skontofrage – kommende Woche verkündet der Bundesgerichtshof sein Urteil zu den AEP-Skonti – treibt die Apotheken um.
Dennoch habe es in diesem Jahr Etappensiege gegeben: Etwa bei der Rezepturvergütung und der angehobenen Dokumentationsgebühr für BtM, die jetzt auch T-Rezepte umfasst. Dies bringe den Apotheken zumindest eine kleine Entlastung, die angesichts gestiegener Tariflöhne auch zwingend nötig gewesen sei. Doch die Forderung, das Fixum regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, bleibt auf der Tagesordnung. Wenn die Gesellschaft auch weiterhin eine hohe Leistungsqualität und Gemeinwohlorientierung erwartete, müssten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, betonte Lorenz.
Im eigenen Land läuft es soweit erfreulich für die Apotheker. Das Verhältnis zur Landesregierung ist gut, auch das zur AOK Nordost. Weiterhin betonte Lorenz, dass Verband und Kammer in Brandenburg berufspolitisch weiterhin an einem Strang zögen – auch wenn man sich seit Februar dieses Jahres räumlich getrennt habe. Lorenz verkündete zudem eine weitere Personalie: Michael Klauß, seit 1993 AVB-Geschäftsführer, wird den Verband zum Jahresende auf eigenen Wunsch verlassen. Lorenz dankte ihm für sein langjähriges Engagement.
Kurzweilige Fortbildung
Bereits zum dritten Mal war die Mitgliederversammlung des AVB eingebettet in das sogenannte Apothekerforum Brandenburg – eine Fortbildungsveranstaltung für alle interessierten Apotheker. Lutz Tisch, ABDA-Geschäftsführer Recht, gab einen einordnenden Überblick über die (europa-)politischen Entwicklungen. Daniel Zehndich von der apoBank stellte die 360°-Studie seiner Bank zur Digitalisierung im Gesundheitsmarkt vor. Monika Koch, ARMIN-Beauftragte des sächsichen Apothekerverbands, berichtete vom Stand der Dinge bei ARMIN. Zwar gibt es nach wie vor Probleme, Ärzte für das Projekt zu gewinnen und ihre Software zu integrieren – dennoch glaubt Koch an seinen Erfolg. Für rege Diskussionen sorgte zudem ein Vortrag von Sören Friedrich, Leiter IT/Telematik bei der ABDA, der zum Projekt SecurPharm sprach, das im Februar 2019 Einzug in die Apotheken halten soll. Klar wurde hier vor allem eines: Es besteht noch viel Informationsbedarf – aber kein Grund zu Panik. Seinen Ausklang fand das Apothekerforum mit einem Vortrag der Journalistin Martina Keller, die über erstaunliche Zufallsfunde in der Arzneimittelentwicklung berichtete. |
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