- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 39/2017
- „Das A und O ist ...
DAZ aktuell
„Das A und O ist Transparenz“
Apothekerkammer fordert schärfere Zyto-Kontrollen
„Es gibt sehr viele Betroffene in Bottrop, die komplett das Vertrauen in die Arzneimitteltherapie verloren haben“, erklärte ein Kammersprecher gegenüber DAZ.online. Und die Münsteraner Zyto-Apothekerin Angelika Plassmann, die im Ausschuss für Qualitätssicherung der AKWL vertreten ist, betont: „Um Vertrauen wieder aufzubauen, ist es nun wichtig, Kontakt mit den Betroffenen zu suchen. Das A und O ist Transparenz“.
Was genau will die AKWL ändern und erarbeiten? Bei den Teilnehmern der AKWL-Arbeitsgruppe herrsche einerseits die Überzeugung, dass das Vier-Augen-Prinzip stärker betont werden soll – indem beispielsweise alle bei der Herstellung Beteiligten gegenzeichnen. Andererseits brauche es unangekündigte Prüfungen, so Plassmann. „Die Kontrolle der etwa 200 Zytostatika-herstellenden Apotheken muss von einer ganz neutralen Kommission erfolgen, die aus Experten besteht“, schlägt sie vor. Sie sollten nicht mehr in der Hand von Amtsapothekern liegen, die sich mit der Zyto-Herstellung oft nicht ausreichend auskennen würden. Das Gremium solle bundesweit tätig sein, betonte Plassmann. Außerdem fordert sie, dass die Herstellung von Zytostatika ausreichend vergütet wird – so dass es keinen Anreiz gibt, auf anderen Wegen an den teuren Mitteln zu verdienen. „Man muss ein Konzept finden, damit die Herstellungspauschale die Versorgung der Patienten entsprechend honoriert und die Fixkosten der Apotheke gut abgedeckt sind“, erklärte die Apothekerin. „Ganz wichtig ist: Es muss eine transparente Vergütung sein, damit so etwas gar nicht passieren kann.“ Diese solle unabhängig geprüft werden. Derzeit führt eine Beratungsfirma im Auftrag des Verbands der Zytostatika-herstellenden Apotheker eine Erhebung durch, um einen Vorschlag für eine angemessene Herstellungspauschale zu erarbeiten. |
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.