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Aus den Ländern
„So schnell wie möglich handeln“
Politische Diskussion über Rx-Versandverbot und (un)mögliche Alternativen
Während Robert von Olberg (SPD) offen zugab, in Sachen Versandhandelsverbot aufgrund rechtlicher Bedenken noch unentschlossen zu sein, fand Dr. Mathias Höschel (CDU) deutliche Worte: „Wir müssen so schnell wie möglich handeln. Je länger wir mit einem Verbot warten, desto mehr Probleme bekommen wir.“
Dass viele Apotheker die Auswirkungen der politischen Uneinigkeit schon jetzt spüren, illustrierte Kammerpräsidentin Gabriele Regina Overwiening mit einem aktuellen Beispiel aus ihrer Apotheke: Vor einigen Wochen habe eine Patientin dringend ein Antihypertensivum benötigt. Das entsprechende Rezept hatte sie allerdings zuvor zu einer Online-Apotheke geschickt. Doch ohne Rezept kein Medikament – eine Zwickmühle für Overwiening: „Als Apothekerin muss und möchte ich der Patientin helfen, rechtlich sind mir aber die Hände gebunden.“
Eine Meinung, die Jörg Berens (FDP) nicht teilte. Der bei einer niederländischen Versandapotheke arbeitende Politiker betonte die Eigenverantwortung der Patienten: „Letztlich sollte jeder selbst entscheiden dürfen, auf welchem Weg er seine Medikamente kauft.“ Rückendeckung erhielt er hierbei von Maria Klein-Schmeink (Grüne): „Ein Verbot des Versandhandels mit Medikamenten bringt nichts, weil es rechtlich nicht lange Bestand hätte“, behauptete sie. Sinnvollere Maßnahmen zur Stärkung der Apotheke vor Ort sehe sie eher in einer Erhöhung der Sicherstellungszuschläge und kostendeckenden Nacht- und Notdienstpauschalen.
Der AVWL-Vorsitzende Dr. Klaus Michels sieht in derartigen Anpassungen keine Lösung, denn der einzige Weg, die flächendeckende Gesundheitsversorgung auch in Zukunft zu gewährleisten, führe über ein Rx-Versandverbot. Der Preiswettbewerb im Gesundheitswesen werde bewirken, dass Angebote, wie eine eingehende Beratung, wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen. „In anderen Bereichen, etwa in Krankenhäusern, sehen wir solche Tendenzen schon jetzt“, so Michel.
Kathrin Vogler (Linke) stellte sich ebenfalls hinter die Apotheker: „Kranke Menschen sind nun mal keine normalen Kunden. Aber genau als solche werden sie von Versandapotheken gesehen.“ Bei der Online-Bestellung überprüfe niemand, ob der Kunde eine oder zehn Packungen Paracetamol kauft. Nötig sei aber ein verantwortungs- und maßvoller Umgang mit Arzneimitteln unter der Aufsicht von Experten. „Das sind keine Smarties“, zitierte sie Jens Spahn (CDU). |
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