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- DAZ 37/2017
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Prisma
Lächeln fürs seelische Wohlbefinden
3D-Animation zeigt Vielfalt der Variationen
Ausgangspunkt der Studie war die Beobachtung, dass Personen mit neuromuskulären Beeinträchtigungen der Mundpartie, die nicht mehr natürlich lächeln können, häufiger unter Depressionen leiden, weil durch dieses Defizit auch ihre soziale Kommunikation beeinträchtigt ist. Da die Unfallchirurgie gerade bei der Rekonstruktion von Muskeln große Fortschritte gemacht hat, sollten die Eingriffe möglichst so durchgeführt werden, dass die Patienten auch einen Nutzen für ihr seelisches Befinden haben.
Obwohl sich ein Lächeln auch in den Augenpartien und auf den Wangen manifestiert, haben sich die Autoren in einem Experiment mit 802 Probanden auf die Mundmuskulatur beschränkt. Die Probanden sahen 3D‑Animationen eines Gesichts, dessen Mundstellung sich beim Abspielen in dreierlei Hinsicht veränderte:
- Mundbreite (Abstand der Mundwinkel voneinander),
- relative Höhe der Mundwinkel (mehr oder weniger hochgezogen),
- Mundöffnung (Fläche der sichtbaren Zähne).
Hinzu kamen minimale zeitliche Verzögerungen der Bewegungen in einer der beiden Gesichtshälften.
Die Probanden bewerteten die Bilder nach den Begriffen „wirkungsvoll“, „echt“ und „angenehm“ und wie sie sie emotional empfanden. Die statistische Auswertung der Angaben ergab u. a., dass ein breiter Mund positiv wirkt, wenn dabei viel Zahn zu sehen ist. Ein geschlossener breiter Mund („Grinsen“) oder viel Zahnfläche bei einem schmaleren Mund kommen dagegen weniger oder gar nicht gut an. Wenn sich der eine Mundwinkel 1/8 Sekunde später hob als der andere, machte dies einen besseren Eindruck als bei Gleichzeitigkeit. |
Quelle
Helwig NE et al. Dynamic properties of successful smiles. PLoS One 2017;12(6):e0179708
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