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Prisma
Klotho gegen Demenz?
Erstaunliche Effekte bei Labormäusen
Klotho gilt als Langlebigkeitshormon, das seine Wirkung u. a. an den GluN2B-Untereinheiten am NMDA-Rezeptor von Neuronen entfaltet (s. DAZ 2014, Nr. 21, S. 6). Bei Mäusen verbessert sich die Hirnleistung, wenn das kodierende Gen klotho ständig überexprimiert wird; über den Effekt einer Supplementierung von Klotho ist aber bisher nichts bekannt.
Nun fanden amerikanische Neurologen heraus, dass die intraperitoneale Injektion des Klotho-Fragments αKL-F die Gedächtnisleistung und das Erinnerungsvermögen bei Orientierungstests von Mäusen verbessert. Getestet wurden junge und alte Wildtyp-Mäuse sowie transgene α-Synuclein-Mäuse, die zur frühen Neurodegeneration neigen. Alle drei Gruppen reagierten trotz unterschiedlicher Voraussetzungen ähnlich auf die Behandlung.
Da αKL-F die Blut-Hirn-Schranke nicht überwindet, wirkt es nur an peripheren Neuronen, wo es die NMDA-Rezeptoren am synaptischen Spalt aktiviert. Der zentralnervöse Effekt beruht also auf einem peripheren Phänomen. Wie die Wirkung im ZNS ankommt, ist noch nicht geklärt. |
Quelle
Leon J et al. Peripheral Elevation of a Klotho Fragment Enhances Brain Function and Resilience in Young, Aging, and α-Synuclein Transgenic Mice. Cell Rep 2017;20(6):1360-1371
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