Prisma

Mehr Klotho, mehr Intelligenz

Aber kein Schutz vor Demenz

cae | Das Protein Klotho erfüllt mehrere Funktionen im Organismus. Vor allem verlangsamt es den Alterungsprozess und verbessert die Hirnleistung.

Klotho wurde 1997 entdeckt und nach der gleichnamigen Frau in der griechischen Mythologie benannt, die den Lebensfaden spinnt. Während jeder Mensch das Gen klotho besitzt, verfügt jeder fünfte noch zusätzlich über die Variante KL-VS, die stärker exprimiert wird. Diese Menschen haben sowohl eine höhere Lebenserwartung als auch eine größere Intelligenz, wie aktuelle Tests mit über 700 Teilnehmern zwischen 52 und 85 Jahren zeigten. Ergänzend wurde durch Versuche an transgenen Mäusen bestätigt, dass erhöhte Klotho-Konzentrationen die Lernfähigkeit und das Erinnerungsvermögen steigern, und zwar unabhängig vom Alter der Mäuse.

Die Wirkmechanismen von Klotho sind sehr vielfältig und komplex. Für seine Wirkung im zentralen Nervensystem ist wichtig, dass es die GluN2B-Untereinheiten am NMDA-Rezeptor vermehrt. Diese Untereinheiten sind entscheidend für die Reizweiterleitung an den Synapsen und für die Plastizität des Gehirns.

Eine hohe Klotho-Konzentration schützt allerdings nicht vor degenerativen Prozessen im Gehirn und auch nicht vor Demenz. Der Vorteil für Demenzpatienten, die das Gen KL-VS besitzen, besteht darin, dass der geistige Verfall bei einem höheren Hirnleistungsniveau beginnt und entsprechend länger dauert. 

Quelle: Dubal DB, et al. Life Extension Factor Klotho Enhances Cognition. Cell Rep, Epub 8. Mai 2014.

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