Aus der Hochschule

Ein Symposium der besonderen Art

Abschlusssemester der Uni Münster bietet wissenschaftliche Fortbildung

Am 30. Juni fand zum 7. Mal das PharMSchool-Symposium der Universität Münster statt – mit Vorträgen und Poster-Präsentationen von Studierenden sowie Gastvorlesungen. Das bunte Programm hatte außer Studierenden und Hochschullehrern auch Fachpublikum aus der Apotheke und der Industrie angelockt.

Was heißt PharMSchool?

Das PharMSchool-Konzept ist seit einigen Jahren ein integraler Bestandteil des Hauptstudiums der Pharmazie in Münster (MS). Zu Beginn des fünften Semesters bilden die Studierenden mehrere Arbeitsgruppen, welche von einem Hochschulprofessor betreut werden. Jeder Gruppe wird ein pharmazeutisch relevantes Thema, z. B. Erkrankungen oder Arzneistoffklassen, vorgegeben, welches die Studierenden im Laufe der nächsten vier Semester in ihren Praktika, z. B. in der Pharmazeutischen Biologie, bearbeiten. Zum Schluss bereiten die Studierenden Vorträge und Poster zum PharMSchool-Symposium vor.

Von oralen Antidiabetika bis CYP-Inhibitoren

Pünktlich um 9.00 Uhr begann das Symposium mit den einleitenden Worten des studentischen Modera­tionsteams. Sodann sprachen Prof. Klaus Langer, Mitinitiator und Sprecher der PharMSchool, und Prof. Monika Schönhoff als Vertreterin des Dekanats. Es folgten Grußworte der Apo­thekerkammer Westfalen-Lippe, der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) sowie der Studierenden.

Der fachliche Teil des Symposiums begann mit einem aufschlussreichen Gastvortrag von Dr. med. Jutta Settelmayer über das Thema „Krankheit ‚Sucht‘ – der lange Weg vom Stigma zur Diagnose“. Nach einer kurzen Frühstückspause, in der die Studierenden ihre Poster präsentierten, folgten vier Vorträge der PharMSchool-Gruppen „Schwangerschaft“, „Metabolisches Syndrom“, „Orale Antidiabe­tika“ und „Magentherapeutika“; der Inhalt reichte von einer Medikationsanalyse bis hin zu der Fragestellung „Hopfen bei Diabetes? – Isolation von Xanthohumol aus Lupuli flos und Testung als α-Glucosidasehemmer“. In der Mittagspause nutzten Besucher und Sponsoren des Symposiums die Gelegenheit zum Gespräch mit den Studierenden über ihre Projekte.

Nach der Mittagspause stand Dr. Claudia Langebrake vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) vor der Herausforderung, die postprandiale Somnolenz des Auditoriums zu durchbrechen, was ihr mit einem spannenden Vortrag über die Verminderung von Nebenwirkungen und Todesfällen durch das elektronische Verschreibungssystem und die pharmazeutisch-klinischen Dienstleistungen am UKE gelang.

Dann standen antimikrobiell wirk­same Pharmaka im Mittelpunkt, als die Gruppen „Antiinfektiva“, „Gyrasehemmer“ und „Mykosen“ einen Überblick über die Auseinandersetzung mit ihren Themen gaben. Besonders hervorzuheben ist hier der Vortrag über den Nachweis von Fluorchinolonen in Hühnerfleisch, welcher im Arzneimittelanalytik-Praktikum gelang. Schließlich referierte die Gruppe „CYP-Inhibitoren“ über Interaktionen zwischen Cranberry-Produkten und CYP-Enzymen.

Preisverleihung

Das Symposium endete mit der Verleihung der Preise für den gelungensten Vortrag und die wissenschaftlichste Poster-Präsentation. Die Juroren Prof. Andreas Hensel und Isabel Waltering PharmD hatten keine leichte Wahl, da alle Beiträge der Studierenden auf sehr hohem Niveau waren. Sie teilten den Posterpreis unter den Gruppen „Antiinfektiva“ und „Magentherapeutika“ auf und gaben den Vortragspreis der Gruppe „Orale Antidiabetika“. Die Preise bestanden aus Büchern über die Beratung in der Apotheke.

Dieses PharMSchool-Symposium wurde – wie die vorherigen – durch die pharmazeutische Industrie, Finanzdienstleister, Fachgesellschaften wie die Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG) und die Apotheker­kammer Westfalen-Lippe gesponsert. Zudem war es für die zertifizierte Fortbildung akkreditiert. |

Joshua Jacobtorweihen und Ruben Steigerwald/cae

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