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Prisma
Empfänglich für Lichtreize
Künstliche Netzhaut erfolgreich transplantiert
Japanische Forscher transplantierten 21 Labormäusen, denen die äußere Zellschicht der Retina fehlte (retinale Degeneration im Endstadium, rd1), ein künstliches Netzhautgewebe, das sie aus induzierten pluripotenten Stammzellen dieser Mäuse gezüchtet hatten. Den Erfolg der Transplantation testeten sie in einem Verhaltensexperiment und durch elektrophysiologische Messungen. In dem Verhaltensexperiment beleuchteten die Forscher eine Hälfte des dunklen Käfigs, in dem die Mäuse gehalten wurden, und setzten diese Hälfte kurz darauf unter Strom. Neun Mäuse begriffen den Zusammenhang zwischen Beleuchtung und Stromschlag und verließen diese Hälfte, wenn das Licht angegangen war. Sie konnten also das Licht wahrnehmen, während die übrigen zwölf Mäuse, die nicht reagierten, trotz Transplantation völlig blind waren.
Die Forscher konnten die elektrophysiologische Aktivität in den Netzhaut-Ganglien der behandelten Mäuse am Monitor sichtbar machen, da sie in die Neuronen das Gen für das Grün Fluoreszierende Protein (GFP) transferiert hatten. Nach Lichtreizen dokumentierten sie nicht nur die Reizweiterleitung von den Photorezeptoren der transplantierten Retina zu den Neuronen, sondern lokalisierten auch die Synapsen der beiden Zelltypen, an denen der Reiz „überspringt“. Zudem maßen sie die Elektropotenziale der Zellen mithilfe der Elektroretinografie.
Bevor an entsprechende Transplantationen beim Menschen zu denken ist, muss das Verfahren verbessert und auch bei anderen Tierarten getestet werden. Im Erfolgsfall könnte es zu einem „Advanced Therapy Medicinal Product“ (ATMP) führen. |
Quelle
Mandai M, et al. iPSC-Derived Retina Transplants Improve Vision in rd1 End-Stage Retinal-Degeneration Mice. Cell 2017;8:69-83
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