DAZ aktuell

Rabatterlöse der Kassen steigen weiter

BMG legt GKV-Finanzergebnisse für das 1. Quartal 2017 vor – 16,7 Milliarden Finanzreserve

BERLIN (ks) | Die Arzneimittelaus­gaben der gesetzlichen Krankenkassen sind im 1. Quartal 2017 gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um absolut 3,8 Prozent bzw. 367 Millionen Euro gestiegen. Sie lagen damit in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 bei insgesamt 9,86 Milliarden Euro. Je Versicherten liegt das Plus bei 2,6 Prozent. Das geht aus den am 26. Juni vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) vorgelegten vorläufigen GKV-Finanzergebnissen hervor.

Dabei unterscheidet sich die Entwicklung bei den einzelnen Kassenarten deutlich: Bei den AOKs sanken die Ausgaben für Arzneimittel sogar um 1,3 Prozent je Versicherten. Den größten Zuwachs mit 9,1 Prozent je Versicherten verzeichneten dagegen die Innungskrankenkassen, gefolgt mit 6,2 Prozent Zuwachs bei der landwirtschaftlichen Krankenkasse. Und auch die Ersatzkassen haben 4,9 Prozent mehr für Arzneimittel ausgegeben.

Mehr Versicherte

Betrachtet man wieder die gesamten GKV-Arzneimittelausgaben, so lag ihr Zuwachs knapp unter dem Schnitt der GKV-Leistungsausgaben insgesamt: Über alle Leistungsbereiche hinweg lag das Plus nämlich bei 4 Prozent absolut bzw. 2,7 Prozent je Versicherten. Dahinter steckt, dass die Versichertenzahl vom 1. Quartal 2016 zum 1. Quartal 2017 um 1,2 Prozent gestiegen ist. Auch hier erweisen sich die AOKs als besonders sparsam: Bei ihnen wuchsen die Gesamt-Leistungsausgaben nur um 0,5 Prozent je Versicherten.

Das BMG erklärt, dass bei den aktuellen Zuwächsen bei Arzneimitteln zu berücksichtigen sei, dass die Ausgaben für innovative Arzneimittel zur Behandlung von Hepatitis C in den ersten drei Monaten 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich niedriger ausfielen. Überdies hätten Rabattvereinbarungen zwischen Kassen und pharmazeutischen Unternehmern erneut für deutliche Entlastung bei den Kassen gesorgt. Die Rabatterlöse sind im 1. Quartal 2017 um rund 14 Prozent gegenüber dem 1. Quartal 2016 gestiegen – auf rund 950 Millionen Euro. Im gesamten Jahr 2016 hatten die Kassen mit Rabattverträgen 3,85 Milliarden Euro ein­gespart.

Abseits der Arzneimittelausgaben lässt sich sagen: Die Finanzreserven der Kassen steigen weiter. Im 1. Quartal 2017 haben sie einen Überschuss von rund 612 Millionen Euro erzielt. Damit liegen ihre Reserven nun bei rund 16,7 Milliarden Euro. |

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