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Prisma
Experimenteller Ebola-Impfstoff
Einsatz bei neuem Ausbruch
Insgesamt gebe es in der nord-östlichen Provinz Bas-Uélé 18 Verdachtsfälle, drei Menschen seien an den Folgen eines hämorrhagischen Fiebers verstorben, in zwei Fällen wurde das Ebola-Virus im Labor nachgewiesen. Bei der großen Ebola-Epidemie starben zwischen 2014 und 2015 in Liberia, Guinea und Sierra über 11.000 Menschen. Im Kongo kam es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu kleineren Ausbrüchen. Ebola kann bisher nicht geheilt werden. Mit einer Reihe von Impfstoffen wurden erste klinische Studien durchgeführt, aber zugelassen ist bislang noch keine Vakzine. Jetzt haben die Behörden im Kongo es erlaubt, den potenziellen Ebola-Impfstoff rVSV-Zebov einzusetzen, der gerade eine klinische Phase-I-Studie abgeschlossen hat. rVSV-Zebov ist ein abgeschwächtes, gentechnisch verändertes vesikuläres Stomatitis-Virus (VSV), das ein Oberflächenprotein des Zaire Ebola-Virus (Zebov) trägt. Seit Ende 2014, als der letzte Ebola-Ausbruch sich in seiner schwersten Phase befand, läuft ein breites Entwicklungsprogramm. Die ersten Sechs-Monats-Ergebnisse wurden jetzt im New England Journal of Medicine veröffentlicht. In der Studie wurden die Sicherheit, Verträglichkeit und die Art der Immunantwort auf den Impfstoff an insgesamt 158 gesunden Probanden an vier Standorten untersucht. Bei allen Teilnehmern wurde das Immunsystem durch die einmalige Impfung angeregt, Antikörper zu bilden, die spezifisch gegen das Ebola-Oberflächenprotein gerichtet waren. Diese Antikörper konnten die Infektion durch das Ebola-Virus hemmen. Es wurden keine schweren Nebenwirkungen beobachtet.
Am Menschen konnten Studien in Guinea und Gabun zeigen, dass geimpfte Personen innerhalb von sechs bis zehn Tagen nach der Impfung gegen eine Ebola-Virus-Infektion geschützt waren. Auch wenn der Impfstoff noch keine Zulassung hat, so soll er doch in diesem aktuellen Ausbruch eingesetzt werden. |
Quelle
Ebola outbreak Democratic Republic of the Congo 2017, www.who.com
Agnandji ST et al. N Engl J Med 2016;374(17):1647-1660
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