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Aus der Hochschule
„Best Paper Award“ geht nach Halle
Hallesche Pharmazeuten werden für Studie zu Nanopartikeln ausgezeichnet
Medikamente auf der Basis von Nanopartikeln erfreuen sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit: Die kleinen Partikel können sehr gut an eine gewünschte Stelle im Körper gelangen und gezielt den Wirkstoff dort ausschütten, wo er wirken soll. Damit das gelingt, muss der Wirkstoff meist an ein bestimmtes Trägersystem gebunden werden. „Nanopartikel haben somit die Funktion eines Taxis für Medikamente“, sagt Prof. Dr. Karsten Mäder vom Institut für Pharmazie der MLU, der die Studie geleitet hat.
Seit einigen Jahren arbeiten Pharmazeuten an biologisch abbaubaren Nanopartikel-Trägersystemen, die über den Mund eingenommen werden können. Je nach gewünschtem Wirkungsort müssen die Nanopartikel über unterschiedliche Eigenschaften verfügen, damit diese entweder im Dünn- oder Dickdarm Wirkstoffe freisetzen. „Leider ist bei polymeren Nanopartikeln aber bisher noch zu wenig darüber bekannt, ob und wie diese Stoffe im Körper abgebaut werden. Das erschwert die Herstellung zielgerichteter Nanopartikel“, sagt Mäder weiter.
Die Pharmazeuten um Mäder nutzten deshalb eine Art „Verdau-Test“ im Labor, mit dem sie die Verdauung der Stoffe beobachten konnten. In ihrer Studie untersuchten sie Nanopartikel auf der Basis von Poly-(Laktid-co-Glykolid) (PLGA). Sie konnten zeigen, dass bestimmte PLGA-Nanopartikel durch das fettspaltende Enzym Pankreaslipase gespalten wurden – andere, mit einem speziellen Stabilisator ausgestattete Nanopartikel jedoch nicht. Die Ergebnisse, die die Arbeitsgruppe für PLGA-Nanopartikel gewonnen hat, könnten laut Mäder auch auf andere Trägersysteme übertragen werden. Damit ließen sich womöglich neue Arzneiträgersysteme, etwa zur Behandlung von Darmentzündungen, entwickeln.
Zur Publikation: Anika Mante, Martha Heider, Christin Zlomke, Karsten Mäder. PLGA nanoparticles for peroral delivery: How important is pancreatic digestion and can we control it? European Journal of Pharmaceutics and Biopharmaceutics, 2016;108:32-40, doi.org/10.1016/j.ejpb.2016.08.009 |
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