Arzneimittel und Therapie

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Nervenschrittmacher bei Cluster-Kopfschmerzen

Cluster-Kopfschmerzen treten oft unvermittelt einseitig hinter dem Auge auf. Triptane helfen nicht immer. Eine Alternative könnte die Implantation eines Nervenschrittmachers sein. Grundlage der neuen Behandlung ist die Erkenntnis, dass der Trigeminus-Nerv an der Schmerzentstehung beteiligt ist. Dieser Gesichtsnerv besitzt als Umschaltstation das Ganglion sphenopalatinum, dessen Betäubung den Cluster-Kopfschmerz lindern kann. Mit einem Nervenschrittmacher kann dies über elektrische Stimulation realisiert werden.

Rolapitant zur Antiemese

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat Rolapitant in Tablettenform (Varuby®) für die Prävention von verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei hoch und moderat emetogener Chemotherapie bei Erwachsenen zugelassen. Der Substanz-P/Neurokinin-1(NK-1)-Rezeptorantagonist wird nach Herstellerangaben rasch aufgenommen und langsam mit einer Plasma-Halbwertszeit von sieben Tagen eliminiert. Varuby® wird als Einmalgabe von 180 mg (zwei Tabletten) innerhalb von zwei Stunden vor Beginn eines Chemotherapie-Zyklus als Teil einer Kombinationstherapie verabreicht. Der Abstand zwischen zwei Gaben sollte mindestens 14 Tage betragen.

Hände desinfizieren mit „begrenzt viruzid PLUS“

Für Händedesinfektionsmittel gibt es einen neuen Wirkbereich: „Begrenzt viruzid PLUS“ umfasst neben den durch den Bereich „begrenzt viruzid“ erfassten behüllten Viren speziell die Wirksamkeit gegenüber Adeno-, Noro- und Rotaviren. Damit werden die Erreger abgedeckt, die die zahlenmäßig größten virusbedingten Ausbrüche verursachen. Bisher wurden in den Produktinformationen der Desinfektionsmittelhersteller immer wieder widersprüchliche Angaben zur Wirksamkeit gemacht. Der neue Wirkbereich „begrenzt viruzid PLUS“ soll den Anwendern die wissenschaftlich begründete Auswahl von Desinfektionsmitteln bzw. deren Anwendungsbedingungen erleichtern. Adeno-, Noro- und Rotaviren gehören zu den unbehüllten Viren, die aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften schwerer zu inaktivieren sind als behüllte Viren. Der Wirkbereich „viruzid“ ist noch breiter und umfasst sowohl behüllte als auch unbehüllte Viren.

Neues gegen CML und ALL

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat grünes Licht zur Zulassungsaktualisierung von Nilotinib (Tasigna®) gegeben: Der Tyrosinkinase-Inhibitor könnte damit bald bei chronischer myeloischer Leukämie (CML) mit dem Behandlungsziel der therapiefreien Remission eingesetzt werden. Auch für Inotuzumab Ozogamicin (Besponsa®) wurden die Weichen gestellt: Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat soll eine Behandlungsoption von Erwachsenen mit rezidivierter oder refraktärer CD22-positiver akuter lymphatischer Leukämie (ALL) der B-Vorläuferzellen werden.

Arsen in Babynahrung

Seit Januar 2016 sind in der EU maximal 0,1 mg/kg anorganisches Arsen in reisbasierten Nahrungsmitteln für Kleinkinder erlaubt. Neue Untersuchungen ergaben, dass noch immer mehr als die Hälfte der Reisprodukte für Babys zu viel Arsen enthält. Arsenverbindungen in der Nahrung werden mit neurologischen und kardiovaskulären Schäden sowie Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.

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