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12. Europäische Impfwoche: Das Ziel, die Masern zu eliminieren, ist noch immer nicht erreicht
Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin. Erklärtes Ziel nicht nur der deutschen Politik ist es, einen möglichst breiten Impfschutz zu erreichen und bestimmte Krankheiten so zu eliminieren. Doch es gibt noch immer Impflücken in allen Altersstufen und Regionen. So haben sich in Deutschland in den ersten Monaten 2017 bereits mehr Menschen mit Masern infiziert als im gesamten vergangenen Jahr. Die Zahl der beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Fälle liegt inzwischen bei mehr als 400. Im Vorjahr wurden bundesweit 325 Fälle erfasst.
Die Impfquoten bei Masern sind in der Tendenz zwar steigend in Deutschland – im Vergleich zum Vorjahr jedoch unverändert. Zudem erfolgt die Masernimpfung häufig zu spät. Nur 73,7% des Geburtsjahrgangs 2013 waren am Ende ihres 2. Lebensjahres gemäß der STIKO-Empfehlung zweimal gegen Masern geimpft. „Damit ist jedes Jahr bei rund 180.000 Zweijährigen in Deutschland ein ausreichender Schutz gegen Masern ungewiss, oder sie sind gar nicht geimpft“, mahnt RKI-Präsident Lothar H. Wieler. „Das ist ein unhaltbarer Zustand.“ Die für die Elimination der Masern erforderliche Impfquote von 95% für zwei Impfungen, die als Indikator für eine ausreichende Bevölkerungsimmunität dient, wird unter Schulanfängern bislang nur in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern erreicht.
Gröhe will diese Lücken schließen: „Egal ob jung oder alt – in jeder Lebensphase sollen Gesundheitsuntersuchungen beim Arzt genutzt werden, den eigenen Impfschutz zu überprüfen. Wir brauchen eine gemeinsame Kraftanstrengung der Ärzteschaft, Schulen, Kitas, der Betriebe und natürlich auch der Familien, damit Masern in Deutschland der Vergangenheit angehören.“ Die Ausrottung der Masern liege in der Verantwortung aller, so Gröhe.
Gestiegen sind die Impfquoten übrigens bei Windpocken, Meningokokken und Pneumokokken. Leicht gesunken sind sie für Tetanus, Diphtherie, Hämophilus influenzae, Polio und Hepatitis B. Die Impfquoten für Mumps und Röteln sind unverändert. |
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