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DAZ aktuell
Hausärzte beklagen Engpässe
Probleme bei Impfungen gegen Keuchhusten, Diphterie und Tetanus sowie Polio
Die Liste der Lieferengpässe von Human-Impfstoffen, die das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf seiner Webseite pflegt, ist lang. Auch das PEI muss einräumen, dass die Grundimmunisierung von Säuglingen derzeit erschwert ist. Allerdings stünden Impfoptionen zur Verfügung. So sind die Standard-Fünffachimpfstoffe Infanrix-IPV+Hib® und Pentavac® derzeit nicht lieferbar. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt auf einen der sechsvalenten Impfstoffe (DTaP-IPV-Hib-HepB), Infanrix Hexa® oder Hexyon®, auszuweichen. Infanrix-IPV+Hib® soll es voraussichtlich Mitte Mai wieder in der Zehnerpackung geben. Ansonsten heißt es von GSK und Sanofi, es sei „offen“, wann die Vakzine wieder lieferbar sind.
Überdies sind zahlreiche weitere Standardimpfstoffe nicht lieferbar. Und auch bei Reise- und Indikationsimpfstoffen gibt es Engpässe.
Weigeldt bestätigt: „Wir bekommen aus den Praxen gerade in diesem Jahr vermehrt die Rückmeldung, dass es bei der Lieferung bestimmter Impfstoffe zu Problemen und starken Verzögerungen kommt“. Es sei „dringend an der Zeit“, das bekannte Problem oben auf die Agenda zu setzen. Um die Impfquoten in Deutschland nachhaltig zu erhöhen, plädiert der Verband für eine stärkere Koordination von Impfungen und eine klare Bündelung der Verantwortung – und zwar beim Hausarzt. Eine gemeinsame Aufgabe aller Akteure sei jedoch, immer wieder darauf hinzuweisen, dass ein mangelnder Impfschutz nicht nur ein Risiko für die eigene Gesundheit ist, sondern auch für die der Mitmenschen. „Impfverweigerer handeln daher fahrlässig und verantwortungslos“, so Weigeldt. |
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