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Aus der Hochschule
Neue Lehrapotheke an der Universität Greifswald
Praktischer Umgang mit Arzneimitteln und Patienten
Das Arzneimittel stellt nach wie vor ein Produkt mit einem besonderen Stellenwert dar, weil seine Anwendung auch mit Risiken verbunden sein kann. Damit unterliegt das Arzneimittel besonderen Anforderungen. Diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine wesentliche und originäre Aufgabe des Pharmazeuten
Einen wichtigen Teil dieser Aufgabe übernimmt der Pharmazeut in der öffentlichen Apotheke, indem er den Patienten über die korrekte Anwendung des Arzneimittels informiert und berät, aber auch die Arzneimitteltherapie unterstützend begleitet.
Realitätsnah und praxisbezogen
Den Studierenden in Greifswald steht nun mit der Lehrapotheke eine umfassend ausgestattete und damit realitätsnahe Lehr- und Lernumgebung zur Verfügung. Die Einrichtung einer voll funktionsfähigen Kompaktkasse erlaubt es den Studierenden, die Beschaffung, Verarbeitung und Vermittlung von Informationen zum Arzneimittel zu erlernen. Mit dem Einbau moderner Videotechnik ist es außerdem möglich, Gespräche zur Arzneimittelberatung und zur Betreuung der Arzneimitteltherapie aufzuzeichnen, um diese dann mit den Studierenden auszuwerten und zu diskutieren. Schließlich stehen zahlreiche Demonstrationsgeräte und Hilfsmittel zur Anwendung von Arzneimitteln zur Verfügung, deren Funktionsweisen die Studierenden praktisch erlernen können.
Die Einrichtung der Lehrapotheke wäre ohne die großzügige Unterstützung durch die Firmen Rolf Rissel Objekteinrichtungen, ADG Pharmacy Software und Aliud Pharma sowie den Fachschaftsrat der Pharmazie nicht möglich gewesen.
Die Eröffnungsveranstaltung begann mit einer Ausstellung der beteiligten Firmen. Hier konnten sich die Teilnehmer über Kassensysteme, Abrechnungsangebote, Objektausstattung und Kommissioniersysteme im Rahmen eines Mittagsimbiss informieren.
Über „Brainrunning – Betriebsanleitung für das Gehirn“ referierte im Anschluss der Gedächtnisgroßmeister und Marathonläufer Jürgen Petersen. Der ehemalige Landwirt aus Ostfriesland, der „seinem Gehirn nie besonders viel zutraute“, ist heute erfolgreicher Gedächtnistrainer. Seine Methode ermöglichte es ihm z. B., sich „alle 200 Staaten der Erde mit den Hauptstädten zu merken, und das nebenbei beim Melken“. Kurzweilig und erfrischend führte er das Publikum in die Technik des Römischen Raum-Zahlen-Systems ein und demonstrierte, wie man sich nachhaltig anhand verschiedener Routenpunkte durch den Hörsaal zehn Erledigungen des Alltags merken kann. Die Erarbeitung solcher Merkrouten während einer sportlichen Tätigkeit „koste daher keine zusätzliche Zeit und hält sowohl Körper als auch Geist fit bis ins hohe Alter“, so Petersen.
Im zweiten Vortrag stellte Klaus Henkel von der Firma AvP Rezeptabrechnungen unter dem Titel „Wissen, was kommt: Die Zukunft des Unternehmens Apotheke“ Möglichkeiten der Diversifizierung der Apotheke im aktuellen Warenmarkt vor. Das Angebot an Hilfsmitteln stand dabei im Mittelpunkt seiner Betrachtungen. Bei der Belieferung mit Hilfsmitteln wird die Apotheke nach wie vor eine große Rolle spielen, so die Überzeugung von Henkel.
Nach diesen Vorträgen wurden die Türen zur Lehrapotheke geöffnet. Studierende wie Hochschullehrer, Referenten, Aussteller, Pressevertreter und Gäste konnten die Räumlichkeiten erkunden und sich über die Lehrkonzepte informieren.
Die insgesamt sehr gut besuchte Veranstaltung klang mit einem Barbecue im Zelt auf dem Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Campus der Universität aus; dabei konnten sich alle Teilnehmer in lockerer Atmosphäre austauschen.
Die Eröffnung der Lehrapotheke unterstreicht, dass die Pharmazie an der Universität Greifswald modern und praxisorientiert gelehrt wird. Die Studierenden unterstützen und schätzen dieses Konzept. |
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