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Das große, interaktive Live-Erlebnis

Interpharm 2017 in Bonn: Zwei Tage pharmazeutische Themen vom Feinsten

Auch in diesem Jahr will die Interpharm neue Akzente setzen und vor allem als Live-Erlebnis punkten, um sich von Webinaren oder ähnlichen Online-Angeboten abzusetzen. Wir fragten Kongressleiter Dr. Andreas S. Ziegler, wie das genau aussehen wird.

DAZ: 2017 findet die Interpharm erstmals in Bonn statt. Ist nur der Standort neu oder hat die Interpharm auch sonst Neues zu bieten?

Ziegler: Angesichts einer immer größeren Zahl von Online-Angeboten haben wir uns natürlich Gedanken gemacht, worin der Mehrwert einer Präsenzveranstaltung bestehen kann. Deshalb setzen wir bei der Interpharm 2017 nicht nur – wie gewohnt – auf inhaltliche Unabhängigkeit und Qualität, sondern auch auf ein hohes Maß an Interaktivität, die man eben nur live erleben kann.

Dr. Andreas S. Ziegler

DAZ: Was meinen Sie damit?

Ziegler: Interaktivität bedeutet zum einen Interaktivität zwischen den Referenten und zum anderen Interaktivität zwischen Referenten und Publikum. In der Vergangenheit haben unsere Teilnehmer vor allem jene Vorträge besonders gut bewertet, bei denen Ärzte und Apotheker gemeinsam ein Thema aus dem Blickwinkel ihrer jeweiligen Profession betrachten. Deshalb haben wir diesen Bereich weiter ausgebaut. Am Freitag spielen sich im POP-Symposium Ärzte und Apotheker gegenseitig die Bälle zu und am Samstag im Pädiatrie-Symposium des Consilium Offizin, das letztes Jahr in Berlin zum ersten Mal auf der Interpharm vertreten war und bei den Besuchern ein überaus positives Echo hervorgerufen hatte.


DAZ: Und die Interaktivität zwischen Referenten und Teilnehmern?

Ziegler: Auch dieser Aspekt zieht sich wie ein roter Faden durch mehrere Veranstaltungen. Im PKAaktiv-Seminar „Can I help you? – Englisch in der Apotheke“ plant die Referentin ein Quiz für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im Rahmen des Pädiatrie-Symposiums wird es nach jedem Themenblock eine Art Marktplatz geben, auf dem sich die Teilnehmer nicht nur mit den Referenten austauschen, sondern auch Externa zur Anwendung bei Neurodermitis testen oder verschiedene Inhaler zur Asthma-Therapie unter fachkundiger Anleitung selber ausprobieren können. Und wer den ApothekenRechtTag schon einmal besucht hat, weiß was interaktiver Austausch von Referent und Publikum bedeutet. Die Leidenschaft, mit der dort argumentiert und debattiert wird, kann sich einfach nur entwickeln, wenn sich die Diskutanten von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, das würde online gar nicht funktionieren, dafür braucht es das Live-­Erlebnis.

DAZ: Apropos live, im Programm steht, dass Sie für den PTAheute-Kongress am Samstag Live-Demonstrationen zur Rezepturherstellung planen?

Ziegler: Das ist in der Tat eine weitere Idee, die wir in diesem Jahr zum ersten Mal auf der Interpharm umsetzen. Um ehrlich zu sein, haben wir uns dabei etwas von den Live-cooking-Veranstaltungen inspirieren lassen, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

DAZ: Wie kann man sich das vorstellen?

Ziegler: Für jedes Thema wurden zwei Referentinnen eingeladen, die den Vortrag gemeinsam vorbereitet haben und sich bei den theoretischen und praktischen Teilen abwechseln. Auf der Bühne wird ein großer Rezepturtisch stehen, auf dem es richtig zur Sache geht. Nach einer Einführung in die theore­tischen Grundlagen wird dort gezeigt, wie es in der Praxis richtig geht … oder vielleicht auch, was eventuell schief­gehen kann. Wir werden sehen, das ist ja gerade das Spannende an einer Live-Veranstaltung.

Die Interpharm ist der größte pharmazeutische Fortbildungskongress in Deutschland für Apotheker, PTA, Pharmazieingenieure und PKA. Die zweitägige Fortbildungsveranstaltung findet in diesem Jahr im World Conference Center in Bonn statt. Das spannende Fortbildungprogramm umfasst neben Vorträgen und Seminaren auch ein POP- und ein Rezeptur-Symposium, ein DAP-Retaxforum und den ApothekenRechtTag. An der Fachmesse nehmen ca. 100 Aussteller teil, die phamazeutische Dienstleistungen und neue Produkte von Software über Arzneimittel bis zu Kosmetik vorstellen.

Ausführliche Informationen finden Sie unter www.interpharm.de

DAZ: Aber wird man in den hinteren Reihen überhaupt erkennen, was auf dem Tisch gezeigt wird?

Ziegler: Keine Sorge, wir haben einen Kameramann auf der Bühne, der direkt in jede Fantaschale „reinschauen“ kann, und eine weitere frei schwebende, um 360° schwenkbare Kamera, die jeden Handgriff auf eine große Video­leinwand projiziert.

DAZ: Das hört sich nach vielen Innovationen an.

Ziegler: Innovativ war die Interpharm schon immer! Aber wir versuchen auch, eine Mischung aus Neuem und Bewährtem zu bieten. Die Grenzen sind ja auch fließend. Unsere Karrieremesse ChancePharmazie geht schon ins dritte Jahr – ist sie damit noch neu oder schon bewährt? Neu ist auf alle Fälle, dass Studierende und PTA-Schülerinnen sie in diesem Jahr gegen Vorlage ihres Schüler- bzw. Studierendenausweises kostenlos besuchen können. Auch das wird ein Live-Erlebnis: Ein Gespräch mit seinem möglicherweise künftigen Arbeitgeber, das will man doch wenn möglich direkt und persönlich führen, da kommt doch vielmehr rüber – für beide Seiten.

DAZ: Und wie sieht es mit dem Praxisbezug aus?

Ziegler: Oberste Prämisse bei der Themen- und Referentenauswahl war auch in diesem Jahr wieder die Relevanz für den Alltag in der Apotheke. Zwar darf der Blick schon auch mal über den Tellerrand schweifen, aber der Bezug zur Praxis muss immer gegeben sein. Im wissenschaftlichen Kongress wird es um Viren gehen, um Depressionen, um Autoimmunerkrankungen und um Schwangere in der Apotheke. Alles hochaktuelle und vor allem hochspannende Themen. Die Wirtschafts-Interpharm wird sich 2017 ganz dem Thema „Digitalisierung“ widmen: Wo hält die Digitalisierung Einzug in die Apotheken und wie kann die Apotheke vor Ort davon profitieren? Außerdem haben wir in diesem Jahr erstmals eine aktuelle Stunde geplant.

DAZ: Worum wird es dort gehen?

Ziegler: Kein Thema beschäftigt die Apotheker derzeit so stark wie das EuGH-Urteil und die Debatte um die Beschränkung des Versandhandels auf OTC-Arzneimittel. Grund genug für eine „aktuelle Stunde“. Auch diese Veranstaltung ist nicht als akademische Debatte angelegt, sondern ausgewiesene Experten, die den ganzen Prozess von Anfang an mitverfolgt haben, stehen den Teilnehmern Rede und Antwort. Dort können die Interpharm-Besucher alle Fragen rund um EuGH und Skonti loswerden und bekommen kompetente Auskunft. Ich bin überzeugt, man wird eine Weile suchen müssen, um eine so apotheken- und basisnahe Herangehensweise an das Thema zu finden. Nicht nur die konzeptionellen Ideen sind in diesem Jahr wieder spannend und hoch aktuell, auch die Themen.

DAZ: Vielen Dank für das Gespräch! |

Was ist sonst noch los in Bonn?

Objekte im Dunkeln im Haus der Geschichte

Deutsches Museum Bonn, Haus der Geschichte, Kunstmuseum Bonn, Bundeskunsthalle und das Forschungsmuseum Koenig - die Museumsmeile ist Anziehungspunkt für Kunst- und Kulturinteressierte aus aller Welt. Die Dauerausstellung im Haus der Geschichte ist zwar geschlossen, doch das Museumsdepot ist geöffnet. In einem exklusiven Rundgang wird erklärt, was gesammelt wird und warum. Wie findet man heraus, ob ein Objekt wie der berühmte „Schabowski-Zettel“ überhaupt echt ist? Wie werden Gegenstände restauriert? Sie sehen Werbeschilder und Elektrogeräte, Maschinen, Skulpturen, Spiel- und Flipperautomaten, die Geschichten erzählen.

Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn, www.hdg.de

Foto: Bundesstadt Bonn/Michael Sondermann

Beethoven auf Reisen

Das Geburtshaus Ludwig van Beet­hovens ist einer der Anziehungspunkte der Musikstadt Bonn. Es beherbergt die größte Beethoven-Sammlung weltweit. Die ständige Ausstellung gewährt einen Einblick in Leben und Werk des großen Komponisten. Die aktuelle Wechselausstellung steht unter dem Motto „Beet­hoven auf Reisen“. Zweimal hat sich der Musiker auf die lange Reise von Bonn nach Wien begeben, um beim zweiten Mal für immer dort zu bleiben. Warum war er ansonsten unterwegs und wohin? Wie reiste man damals überhaupt?

Beethoven-Haus Museum, Bonngasse 20, 53111 Bonn, www.beethoven-haus-bonn.de


Foto: zauberblicke – Fotolia.com

Salonfähig. Frauen in der Heine-Zeit

Frauen sind schon immer Muse und Irritation für Schriftsteller gewesen. So auch für Heinrich Heine. Seine Beziehungen zu den Frauen des 19. Jahrhunderts stehen hier im Mittelpunkt. Unter ihnen sind Freundinnen, Feindinnen, Förderinnen, Gönnerinnen und Frauen der Familie. Ihre Beziehungen zu Heine changieren zwischen Liebe, Bewunderung, Verehrung, Respekt und Ablehnung. Neben wertvollen Original-Handschriften werden exklusive Buchausgaben und historische Porträts von so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie Heines Mutter Betty, Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sisi), der Schriftstellerin George Sand, der Salonière Rahel Varnhagen oder Fanny Lewald gezeigt. Die Ausstellung des Stadtmuseums Bonn finden Sie im Ernst-Moritz-Arndt-Haus.

Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Adenauerallee 79, 53113 Bonn

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