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Arzneimittel und Therapie
Ivacaftor auch für Kleinkinder
Mukoviszidose-Mittel ab zwei Jahren zugelassen
Der CFTR-Kanal Potentiator Ivacaftor wirkt nur bei Kindern, die eine von neun spezifischen Mutationen des Gens für das CFTR-Protein (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) aufweisen, die sogenannten Gating-Mutationen. In der sechsmonatigen einarmigen open-label Phase-III-Studie KIWI (Study of Ivacaftor in Cystic Fibrosis Subjects 2 Through 5 Years of Age With a CFTR Gating Mutation) mit 34 Kindern im Alter von zwei bis fünf Jahren erwies sich Ivacaftor in Körpergewichts-abhängigen oralen Dosierungen von 50 bzw. 75 mg zweimal täglich als sicher und gut verträglich. Der Wirkstoff führte zu einem signifikanten Rückgang der Chlorid-Konzentration im Schweiß sowie zur Gewichtszunahme. Als häufigste Nebenwirkungen traten Husten und Erbrechen auf. Bei fünf Kindern zeigten die Leberfunktionstests Werte, die die obere Grenze des Normalbereichs um das Achtfache überstiegen. Wenngleich diese Nebenwirkung asymptomatisch verlief, war sie in Untersuchungen mit älteren Kindern oder Erwachsenen nicht in dem Maße aufgetreten. Jedoch hatten diese Patienten bereits vor der Behandlung erhöhte Transaminase-Werte, und nach dem Absetzen von Ivacaftor kam es zur Normalisierung. Daher empfehlen die Autoren eine engmaschige Kontrolle der Leberwerte, gegebenenfalls müsse die Dosis angepasst werden.
Ein wichtiges Studienergebnis war auch, dass sich die exokrine Pankreas-Funktion verbesserte. Die Autoren halten daher eine teilweise Wiederherstellung der Pankreas-Funktion für möglich. Dies ist deshalb bedeutsam, weil bereits bei der Geburt jedes zweite von Mukoviszidose betroffene Kind Pankreas-insuffizient ist, mit einem Jahr sind es etwa 80%. In Langzeitstudien müssen die gewonnenen Erkenntnisse nun weiter untermauert werden. |
Quelle
Davies JC et al. Safety, pharmacokinetics, and pharmacodynamics of ivacaftor in patients aged 2–5 years with cystic fibrosis and a CFTR gating mutation (KIWI): an open-label, single-arm study. Lancet Respir Med 2016;4:107-115
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Reinhardt D et al. Cystische Fibrose, Springer Verlag 2001
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