DAZ aktuell

Engagement für die Vernachlässigten

Memento Forschungs- und Journalistenpreis 2016 verliehen

STUTTGART (daz) | Am 24. Februar wurde in Berlin der Memento-Preis 2016 verliehen. Den Forschungspreis erhielten in diesem Jahr Prof. Dr. Klaus Brehm von der Universität Würzburg und sein Team für die Entschlüsselung der Genome des Fuchsbandwurms. Der Memento Journalistenpreis ging an Martin Mehringer für seinen Artikel „Heilung an Bord“.

Viele Krankheiten, die überwiegend Menschen in ärmeren Ländern betreffen, sind nicht ausreichend erforscht. Das liegt vor allem daran, dass die Erforschung dieser Krankheiten für die Pharmaindustrie nicht lukrativ ist. Um auf diese Missstände hinzuweisen und um Personen auszuzeichnen, die sich mit ihrer Arbeit herausragend für die dringend notwendige Forschung und Entwicklung an vernachlässigten Krankheiten einsetzen oder dazu beitragen, das Thema einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen, rief das Initiatorenbündnis aus Ärzte ohne Grenzen e. V., BUKO Pharma–Kampagne und der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. (DAHW) im Jahr 2014 den Memento-Preis ins Leben. Seit 2015 gehört auch „Brot für die Welt“ dem Memento-Bündnis an.

„Die bahnbrechende Beschreibung des Genoms und der globalen Genexpression des Fuchsbandwurms bilden die entscheidende Grundlage für die Entwicklung von Medikamenten gegen Bandwurmerkrankungen“, betonte Prof. Stefan Kaufmann, Jury-Vorsitzender und Direktor des Arbeitsbereiches Immunologie am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie, bei der Verleihung des Memento Forschungspreises an Prof. Dr. Klaus Brehm.

Der Artikel „Heilung an Bord“, für den Martin Mehringer mit dem Memento Journalistenpreis 2016 ausgezeichnet wurde, erschien am 1. Februar 2015 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Reportage, direkt vom Hospitalschiff „Africa Mercy“, vor Madagaskar vor Anker, beschreibt die Geschichte vernachlässigter Patienten in einem strukturschwachen Gesundheitssystem. Mehringer setzt die Biographien früherer Topmanager, die heute für „Mercy Ships“ arbeiten, dagegen. Ein spannender Gegenschnitt, der zeigt: Engagement für die Vernachlässigten bewegt etwas – im ­Kleinen und im Großen. „Wir wollen noch viel mehr solcher Geschichten“, erklärte die Jury. |

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