Aus den Ländern

Ute Bertram besucht Landapotheke

Gesundheitspolitikerin diskutiert mit Apothekenleiterin

cae | Ute Bertram (MdB, CDU), Mitglied im Ausschuss für Gesundheit des Bundestages, hat am 9. Februar eine Apotheke in Freden an der ­Leine im Landkreis Hildesheim besucht und sich dort einen Einblick in den Apothekenalltag verschafft.
Foto: AZ/Franitza

Einblick in die Apothekenrezeptur (v.l.): Ute Bertram (MdB), Apothekenleiterin Aline Faass, Mitarbeiterin.

Einen halben Tag verbrachte die Abgeordnete in der Fredener Apotheke von Aline Faass. Zuerst machte sie einen Rundgang, sprach mit den einzelnen Mitarbeiterinnen über ihre verschiedenen Aufgaben und war beeindruckt, was sich alles hinter den Kulissen ­abspielt: die Abgabe von Betäubungs­mitteln dokumentieren, Rezepturausgangsstoffe prüfen, Medikamenten­packungen stichprobenartig prüfen, Arzneimittel gemäß den Rabattverträgen austauschen, für die vom Groß­handel nicht lieferbaren Arzneimittel binnen weniger Stunden Ersatz beschaffen …

Aufwendige Rezeptur

Mit Handschuhen und Mundschutz ausgestattet, ließ sich Bertram auch die Herstellung einer Salbe demons­trieren, von der Plausibilitätsprüfung bis zur Abfüllung und Etikettierung. Weil der Rezepturzuschlag für die Herstellung von Salben bei fünf Euro liegt, müsste eine PTA die gesamte Herstellung in einer Viertelstunde erledigen, damit wenigstens die Kosten für den Personaleinsatz gedeckt sind – rechnete Faass der Politikerin vor. Faass weiter: „Wirtschaftlich segeln wir hart am Wind. Das Honorar für die Rezepturherstellung ist seit zehn Jahren unverändert. Dabei sind individuell gefertigte Arzneimittel besonders beratungs­intensiv. Die Beratung bei den Rezepturarzneimitteln muss zusätzlich vergütet werden.“

Gegen Nullretaxationen wegen Formfehlern

Das nächste Thema waren die Null­retaxationen wegen Formfehlern auf Rezepten. Bertram hält sie für unberechtigt und sagte: „Hier muss gehandelt werden. Die Apotheker geben die Medikamente ordnungsgemäß ab und müssen dafür auch ordnungsgemäß bezahlt werden. Dass allein wegen ­eines fehlenden Kreuzes oder Arzt-­Vornamens auf dem Rezept die Ver­gütung nicht bezahlt wird, ist für mich nicht verständlich.“

Medikationsanalyse: Die eGK soll die Probleme lösen

Faass stellte der CDU-Politikerin auch den Ablauf einer Medikationsanalyse nach dem Athina-Modell vor, die sie in ihrer Apotheke bei älteren Menschen mit Multimedikation durchführt.

Bertram sieht die Lösung des Problems allerdings eher in der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK): „Auf der Karte werden künftig alle Arzneimittel in einem elektronischen Medikationsplan erfasst. So haben Arzt und Apotheker die gesamte Medikation des Patienten immer im Blick und können die Therapie so ­besser überwachen.“

Telemedizin soll die Versorgung verbessern

Danach gefragt, wie die Apotheke der Zukunft auf dem Land aussehen sollte, erklärt Bertram, sie wünsche sich weiterhin eine Apotheke, die das gesamte Leistungsangebot bereithält. Zugleich sollten sich die Patienten aber darauf einstellen, dass man neue Wege der Versorgung gehen müsse, wenn sich das dörfliche Netzwerk wegen demografischer Entwicklungen ändert. Sie denke dabei an die Möglichkeiten der Telemedizin. |

Quelle: www.apothekerkammer-nds.de, Meldung vom 11.2.2016

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