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Die Seite 3
Alles elektronisch
Sie sind allgegenwärtig: elektronische Helfer in Form von Soft- und Hardware. Ohne den Mitarbeiter Computer lässt sich heute keine Apotheke mehr führen. So manche Apotheke überlegt bereits, ob es nicht sinnvoll sein könnte, einen eigenen Technikbeauftragten einzustellen, der sich um alle elektronischen Innovationen, Installationen und Updates kümmert.
Wir haben in dieser DAZ die elektronischen Helfer zum Schwerpunkt gemacht und uns auf dem Markt umgesehen, was für die Apotheke angeboten wird, was sinnvoll sein könnte. Die Warenwirtschaftssysteme haben wir dabei bewusst ausgeklammert – sie sind die Brot- und Buttersoftware, die Basis, auf die eine Apotheke angewiesen ist. Unser Augenmerk haben wir mehr in Richtung ergänzende Software und Peripheriegeräte gerichtet. Und davon gibt es einige. Welche davon sinnvoll sind, welche ein Muss und welche eher Spielzeug, das bleibt jedem selbst überlassen. Die Wünsche und Bedürfnisse sind unterschiedlich.
Da gibt es zunächst zahlreiche Programme und Apps, die getrennt von der Warenwirtschaft laufen oder mit einer passenden Schnittstelle in die Warenwirtschaft integriert sind. Solche Programme können z. B. die Dokumentationspflichten ungemein erleichtern. Ein schönes Beispiel dafür ist ein Programm zur Verwaltung der Betäubungsmittel oder ein Laborprogramm, das auch durch die Plausibilitätsprüfung bei Rezepturen führt und alle Schritte dokumentiert.
Eine Domäne von Software-Programmen ist die Unterstützung bei Management-Aufgaben. Das fängt bei cleveren Archivierungssystemen an, die helfen, die Papierflut einzudämmen, und reicht bis zu Programmen, mit denen sich Preise oder betriebswirtschaftliche Zahlen kalkulieren lassen. Für größere Apotheken schon fast unabdingbar: Programme, mit denen man die Einsatzpläne der Mitarbeiter übersichtlich planen kann. Apotheken, die damit arbeiten, möchten diese Programme nicht mehr missen, hört man.
Das Deutsche Apothekenportal (DAP) bietet webbasierte Hilfen an, die vor Retaxationen schützen können. Wir stellen den PZN-Checkplus vor, der bei vorgelegten Mehrfachverordnungen sagt, ob sie retaxsicher beliefert werden können, und den Retaxierungsservice des DAP, der anzeigt, ob eine PZN zum Abgabezeitpunkt rabattiert war.
Um Datenbanken und Softwareprogramme wird man bei den Zukunftsaufgaben der Apotheke, dem Medikationsplan, der Medikationsanalyse und dem Medikationsmanagement, nicht herumkommen. Die Fakten, die man z. B. für die Beurteilung von Wechselwirkungen und Interaktionen parat haben muss, sind ohne elektronische Unterstützung kaum noch zu überschauen. Wir stellen exemplarisch die Scholz-Datenbank vor, mit der selbst eine komplizierte Medikationsanalyse überschaubar wird.
Als elektronische Helfer halten zurzeit Großbildschirme immer häufiger Einzug in Apotheken. Auf den großen Flachbildmonitoren, die einzeln oder gekoppelt angebracht werden, lässt sich zum Beispiel die Sichtwahl virtuell darstellen. Die Vorteile liegen auf der Hand: immer ein aufgeräumtes, optimal bestücktes Regal, kein Einstauben der Packungen. Ist der Monitor ein Touchscreen, lassen sich durch Antippen Zusatzinfos abrufen und abbilden – und die Packung über den Kommissionierer anfordern. Natürlich eignen sich die Bildschirme auch dazu, Fotos und Videoclips zu zeigen – der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt: Man kann z. B. eine Diashow von Arzneipflanzen ablaufen lassen, die Laborarbeit in Bildern zeigen, die Mitarbeiter vorstellen, Fotos vom letzten Kundenevent zeigen oder Produktinfos einspielen und vieles mehr.
Ein Blick in die nahe Zukunft der elektronischen Helfer zeigt: Da geht noch mehr. Und wir dürfen auch in Zukunft mit Innovationen rechnen. Das Bezahlen mit dem Handy – in manchen Ländern schon längst Alltag – wird auch bei uns kommen. Sogenannte Beacons, kleine Infos und Werbenachrichten, die per Bluetooth-Funk aufs Kundenhandy gelangen, und Touchscreen-Infoterminals, mit denen Kunden in der Apotheke Freiwahlartikel selbst anfordern und bezahlen können – die elektronischen Helfer werden zu ständigen Begleitern.
Und als Ausklang des Schwerpunkts: unsere Reportage über einen Apotheker, der Tabula rasa gemacht hat. Bei ihm gibt es so gut wie keine Papierdokumente mehr, mit seinem Dokumentenmanagementsystem scannt, digitalisiert und archiviert er fast alles. Sogar die Speisekarte seines Lieblingsgriechen. Viel Vergnügen beim Lesen!
Peter Ditzel
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