Aus der Hochschule

Was macht eigentlich ein Apotheker?

Informationsabend für Studienanfänger der Universität Halle

cae | Apotheker zu sein, heißt nicht, sein ganzes Berufsleben in der Apotheke zu verbringen. Um den Studienanfängern in Halle ihre Berufsmöglichkeiten aufzuzeigen, haben sieben Apotheker am 25. Januar über ihre Tätigkeiten berichtet.
Foto: AK Sachsen-Anhalt

Vizepräsident Dr. Bernd Rattay moderierte die Informationsveranstaltung.

Dr. Bernd Rattay, Referent des Instituts und Vizepräsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt, berichtete über die Berufstätigkeit an der Universität. Dann erläuterte Dagmar Stein ihre Aufgaben an einer berufsbildenden Schule, wo sie PTA und PKA ausbildet.

Oberfeldapotheker Hartmut Berge, der sieben Jahre lang die größte unterirdische Apotheke Deutschlands in Blankenburg (Harz) geleitet hat, meinte: „Apotheker bei der Bundeswehr ist ein abwechslungsreicher und interessanter Beruf. Er setzt Flexibilität voraus. Versetzungen gehören zum Soldatenberuf, ebenso Auslandseinsätze. So habe ich beispielsweise im Schlamm eine Apotheke in der vom Tsunami zerstörten Provinz Banda Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra aufgebaut.“

Über den Arbeitsalltag in der Krankenhausapotheke des Harzklinikums Wernigerode berichtete Almut Jäck, die dort mit vier Kollegen angestellt ist. Von der Mitarbeit an klinischen Studien über die onkologische und geriatrische Pharmazie bis zum Medikationsmanagement reicht ihre Tätigkeit.

Viel Abwechslung in der Offizin

Die wohl klassische Laufbahn eines Apothekers stellte Christoph Jacke vor. Er war zunächst an einer öffentlichen Apotheke angestellt: „Ich hatte wirklich Glück. Meine Chefin ließ mich in alle Bereiche der Apotheke reinschauen. So hatte ich nach fünf Jahren genug Rüstzeug, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.“ Es war eine Neugründung, sodass er sich in alle Bereiche selbst einarbeiten musste. ­Jacke: „Die Bürokratie ist nicht zu unterschätzen. Aber auch ein Team zu führen, ist nicht immer leicht. Mittlerweile habe ich zu delegieren gelernt.“ Er würde wieder diesen Weg einschlagen und resümierte: „Mehr Abwechslung geht kaum, wenn man gern mit Menschen arbeitet.“

Ein kaum bekanntes Arbeitsfeld stellte Elke Weitershaus vor, die im Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, Referat Gesundheitswesen, Pharmazie arbeitet. Zu ihren Aufgaben zählen die Überwachung der Arzneimittelherstellung in den Unternehmen und die Kontrolle bei den Vertriebswegen bis hin zur Apotheke. Seit diesem Jahr überwacht sie auch Apotheken mit Sonderherstellungen wie Zytostatika und ­Verblisterungen. Ihr Rat: Vor einem Wechsel in die Behörde sollte man in der Industrie tätig gewesen sein, da diese Erfahrungen benötigt werden.

Josefine Müller ist Mitarbeiterin der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und berät Ärzte in allen Fragen zum Arzneimittel, um sie z. B. vor Regressen zu bewahren. Müller: „Meine Erfahrungen mit den Ärzten sind unterschiedlich. Aber wenn sie unsere Fachkompetenz erst erkannt haben, sind sie dankbar für die Hilfe.“

Die berufliche Perspektive in der pharmazeutischen Industrie wurde leider nur kurz abgesprochen, weil ein Indu­strieapotheker den Termin abgesagt hatte. Lebhafte Diskussionen zwischen den Apothekern und Studierenden entwickelten sich dann im Anschluss an die Präsentationen bei lockeren Gesprächen am Buffet. |

Quelle: www.ak-sa.de, Meldung vom 26.1.2016

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.