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Prisma
Kubas „Wunderbaum“
Vom Volksheilmittel zum Nahrungsergänzungsmittel?
Moringa ist mit den Kreuzblütlern (z. B. Meerrettich) nah verwandt und zeichnet sich wie sie durch den Gehalt an Senfölglykosiden aus. Ebenfalls pharmakologisch interessant sind u. a. die Flavonoide, Carotinoide und Tocopherole. In Küche und Volksmedizin tropischer Länder werden fast alle Pflanzenteile genutzt. Kuba fördert den Anbau seit 2012 mit besonders viel Propaganda.
Das aus den Samen extrahierte Behenöl (engl. Ben oil) ist aufgrund des Vorherrschens gesättigter Fettsäuren (v. a. Behensäure) chemisch sehr stabil und war seit der Antike die Grundlage vieler Kosmetika. Derzeit kommt das Öl als Rohstoff für Biodiesel in Betracht. Kationische Proteine des Samens wirken stark antimikrobiell und dienen in den Tropen sogar zur Aufbereitung von Trinkwasser.
Wahrscheinlich ist die Datenlage zu Moringa noch zu dünn, um aus ihren Pflanzenteilen ein rationales Phytopharmakon zu entwickeln. Dagegen könnte sie eine essenzielle Zutat von industriell hergestellten Nahrungsergänzungsmitteln werden. Den Extrakten werden u. a. hepatoprotektive, kardioprotektive, antiatherosklerotische und antioxidative Eigenschaften zugesprochen – damit bieten sie vieles, was der zivilisationsgeschädigte Mensch sich wünscht. In den USA sind bereits Moringa-Blattpulver-Kapseln auf dem Markt. |
Quelle
Saini RK, et al. Phytochemicals of Moringa oleifera: a review of their nutritional, therapeutic and industrial significance. 3 Biotech 2016; 6(2):203
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