Leserbriefe

Apothekenmarkt: Debatte um FDP-Äußerungen zur „Apothekenliberalisierung“

Die DAZ.online-Meldung „FDP-Vorstand will neuen Anlauf auf Apothekenliberalisierung“ vom 23. September 2016 hat für viel Diskussion gesorgt. Hier ein Auszug der Meinungen und Kommentare:


Hochgejubelte Einzelmeinung

Ich verstehe nicht ganz, warum die Einzelmeinung eines FDPlers so hochgejubelt wird. Und dann auch noch mit dieser Überschrift. Die FDP Bayern und der Apothekerverband stehen in einem sehr guten Austausch und haben viele gemein­same Interessen.

Fakt ist, dass eine Liberalisierung des Apothekenmarktes keinerlei Probleme löst, ganz im Gegenteil, unseren hohen Standard bei der Versorgung eher gefährden würde. Wer fundierte Aussagen zu den Positionen der FDP Bayern möchte, kann sich gerne mit mir in Verbindung ­setzen.

Daniel Föst, Generalsekretär der FDP Bayern,
daniel.foest@fdp-bayern.de, Tel. (0 89) 12 60 09 0


Amerika als Vergleich

Komisch, in den Medien wird immer nur von einem Ärztemangel auf dem Land berichtet, wieso also nicht hier Arztketten mit angestellten Ärzten installieren? Bei der Arztfrage werden aber seltsamerweise immer nur noch mehr finanzielle Anreize für den Arzt genannt, Liberalisierung von Arztpraxen in ambulante Arztstationen betrieben von Konzernen suche ich jedoch vergebens. (...) Aber liberalisiert ruhig, ich würde dann Amerika als Einkommensvergleich für die Angestellten heranziehen und so 100 Riesen Einstiegsgehalt veranschlagen. (...). Woher soll die Kohle kommen, das zu bezahlen? Vertikalisierung? Geht nicht, sprechen die Rabattverträge und die Gesetze beim Rx-Einkauf dagegen (...).

Leser-Kommentar von Peter Lahr, auf DAZ.online


Griff in die Mottenkiste

Sehr geehrter Herr Fischbach,

das, was hier von Ihnen zitiert wird, ist jener Neoliberalismus, für den es in der Bundesrepublik zu wenig Anhänger gibt, um die FDP – die einstige Partei von Theodor Heuss – über 5% zu bringen. Deshalb würde ich Ihnen, aber auch allen Mandatsträgern und Verantwortungsträgern in der FDP raten, sich Gedanken zu machen, ob Sie wirklich mit Ihren neoliberalen Thesen, die auch noch die Realität ausblenden, den Rest von Liberalität zerstören wollen. Der Liberalismus wird in unserer Gesellschaft gebraucht – ich vermisse ihn, ich vermisse die Freiheit, die Freiheit des freien Berufs. (...) Freiheit ist Ihr Thema und zwar im gesellschaftlich bürgerlichen Sinn, nicht im Sinne von monopolisierten internationalen Kapitalgesellschaften. (...)

Es grüßt mit Verwunderung über den Griff in die Mottenkiste

Christoph Gulde (Leser-Kommentar auf DAZ.online)


Der Gruft entstiegen

Na klar, kaum bei den letzten Wahlen aus der Gruft entstiegen, kommen nun die alten, ach so „fortschrittlichen Vorstellungen“ bei der FDP wieder an das Tageslicht. Das Problem ist nicht neu, aber Vorsicht: Infektionsgefahr !!!

Leser-Kommentar von Veit Eck, auf DAZ.online

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