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Aus den Ländern
Neuer Vorstand, alter Präsident
Landesapothekerkammer Baden-Württemberg: Vertreterversammlung konstituiert sich
Dr. Günther Hanke bleibt weitere fünf Jahre Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. Der Heilbronner Industrie-Apotheker konnte 56 der 67 gültigen abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Sein Gegenkandidat, der Arzt und Apotheker Dr. Wolfgang Ullrich, erhielt elf Stimmen. Bei der der Wahl vorangegangenen Vorstellung der Kandidaten war deutlich geworden, dass etliche Delegierte die „Doppelfunktion“ Ullrichs kritisch sehen. Er musste sich mehreren Fragen zu seiner ärztlichen Tätigkeit und seinen praktischen Erfahrungen als Apotheker stellen. Ein Delegierter warf ihm vor, „kein richtiger Apotheker“ zu sein. Ullrich ist seit 14 Jahren Mitglied des Kammervorstands in Baden-Württemberg.
Mit der Wiederwahl Hankes, der seit 2002 im Amt ist, bleibt Baden-Württemberg eine der wenigen Apothekerkammern, deren Präsident nicht Leiter einer öffentlichen Apotheke ist. Ende 2012 schloss Hanke seine Einhorn-Apotheke in Heilbronn aus wirtschaftlichen Gründen. Mit seiner „Alpha Pharma“ berät Hanke seit 1985 pharmazeutische Unternehmen in regulatorischen und pharmazeutischen Fragen.
Programmatisch kündigte Hanke für seine vierte Amtszeit keine grundlegenden Veränderungen an. Er setze weiterhin auf „Kooperation statt Konfrontation“. Das schließt für ihn ein selbstbewusstes Auftreten gegenüber der Ärzteschaft nicht aus, besonders wenn es um Kompetenzerweiterungen für die Apotheker geht. In diesem Bereich gehe ihm auch das Perspektivpapier nicht weit genug. Hanke: „Ich kann mir vorstellen, dass wir mehr Verantwortung übernehmen.“ Konkret möchte Hanke durchsetzen, dass Apotheker impfen dürfen, dass Wiederholungsrezepte eingeführt werden und dass die Apotheker eine echte Therapieverlaufskontrolle durchführen.
Zur neuen Vizepräsidentin wählte die Versammlung Silke Laubscher, angestellte Apothekerin in Heidelberg. Ihre Vorgängerin Karin Graf stand nicht mehr zur Wahl, nachdem sie im Sommer nicht mehr für einen Sitz in der Vertreterversammlung kandidiert hatte. Laubscher war bereits in der letzten Sitzungsperiode im Kammervorstand aktiv. Als Rechnungsführer wurde Dr. Peter Kaiser, Apothekeninhaber in Fellbach, wiedergewählt.
Viele neue Gesichter im Vorstand
Viel Veränderung gibt es im Vorstand, fünf der zehn Mitglieder sind neu in ihrem Amt. Gewählt wurden: Dr. Andreas von Ameln-Mayerhofer (Krankenhausapotheker), Dr. Andrea Bihlmayer (Apothekerin am Regierungspräsidium), Dr. Martin Braun (Industrieapotheker), Tilmann Hecht (Apothekenleiter), Hannes Höltzel (Apothekenleiter), Daniela Klebes (PTA- und PKA-Schul-Lehrerin), Beate Predel (Krankenhausapothekerin), Robert Schieber (Apothekenleiter), Tilmann Schöll (Angestellter in einer öffentlichen Apotheke) und Dr. Wolfgang Strölin (Apothekenleiter).
Nicht wiedergewählt wurde Dr. Ernst Pallenbach. Wolfgang Ullrich wurde als Vorstandsmitglied vorgeschlagen, wollte jedoch nicht noch einmal antreten. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Michael Hofheinz und Dr. Hans Michael Utz hatten nicht mehr für die Vertreterversammlung kandidiert.
Insgesamt 74 Mitglieder hat die im Sommer gewählte 16. Vertreterversammlung der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, die die über 10.000 Apothekerinnen und Apotheker im Südwesten vertritt.
30 Delegierte sind weiblich, 44 männlich. 30 selbstständige Apotheker sitzen in der Versammlung, dazu 24 Angestellte in öffentlichen Apotheken, neun an Krankenhäusern, zwei an Schulen, drei in der Industrie und einer an einer Universität. Dazu kommen ein Rentner sowie drei Vertreter der drei pharmazeutischen Hochschulinstitute im Ländle. (Siehe auch DAZ 2016, Nr. 31, S. 65).
Delegiertenplätze unbesetzt
Gewählt wurden auch der Haushaltsausschuss und ein Berichterstatter, der die Arbeit des Vorstands kritisch begleiten soll, sowie die Delegierten für den Deutschen Apothekertag.
Dort hat die Kammer 38 Stimmen, entsendet jedoch nur 19 Delegierte, die jeweils zwei Stimmen haben. Da neun der 13 Vorstands- und Präsidiumsmitglieder nach München fahren, waren zehn Mitglieder der Vertreterversammlung als Apothekertagsdelegierte zu wählen. Da nur acht Vertreter kandidierten – die einstimmig gewählt wurden –, blieben zwei Delegiertenplätze unbesetzt. Die Vertreterversammlung ermächtigte deshalb den Vorstand, zwei weitere Delegierte „nachzumelden“, sofern sich noch Kandidaten aus der Versammlung finden. |
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