Arzneimittel und Therapie

Verbesserte Sekundärprävention

Weniger Osteoporose-Folgebrüche

ms | Vor elf Jahren wurde in Großbritannien eine Osteoporose-Leit­linie veröffentlicht. Zeitgleich war auch erstmalig ein Alendronat-Generikum verfügbar. In den Folgejahren wurden die Patienten angemessener mit Arzneimitteln versorgt und erlitten seltener erneute Frakturen.

Das britische National Institute for Health and Care Excellence (NICE) veröffentlichte 2005 eine Leitlinie für die Therapie der Osteoporose, die Bisphosphonate als First-line-Therapie zur ­Sekundärprophylaxe bei Osteoporose-bedingten Brüchen empfiehlt. Im selben Jahr wurde erstmalig ein Alendronat-Generikum zugelassen. Die Auswirkungen beider Ereignisse wurden retrospektiv anhand der Zahlen der hausärztlichen Versorgung von 1999 bis 2013 analysiert. Betrachtet wurden die Anzahl der verschriebenen Arzneimittel und das Auftreten von Folgebrüchen bei Patienten, die eine Hüftfraktur erlitten. Nach 2005 stieg die Menge der verordneten Arzneimittel zur Therapie der Osteoporose stark an und die Patienten erlitten seltener Frakturen. Vergleicht man die Jahre 1999 bis 2000 mit den Jahren 2011 bis 2012, so stieg die Einleitung einer medikamentösen Therapie innerhalb von zwölf Monaten von 5,4% auf 50,3%. Am häufigsten wurde Alendronat verschrieben. In denselben Zeiträumen fiel die Inzidenz von Folgebrüchen von 6,2% auf 4,7%. Die Autoren schließen, dass durch die Kombination einer leitliniengerechte Therapie und die Verfügbarkeit eines günstigen Generikums die Patienten deutlich besser versorgt und negative Folgen der Osteoporose reduziert wurden. Kritisiert wird, dass zusätzliche Faktoren wie Rauchen oder die Einnahme von Vitamin D nicht beachtet wurden, die ebenfalls den Krankheitsverlauf beeinflussen können. |

Quelle

Hawley S et al. Anti-Osteoporosis Medication Prescriptions and Incidence of Subsequent Fracture Among Primary Hip Fracture Patients in England and Wales. J Bone Miner Res, doi: 10.1002/jbmr.2882

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